Klimawandel bedroht Korallen stärker als angenommen: 70 Prozent bis 2030 dauerhaft geschädigt

Von Nicole Freialdenhoven
18. September 2012

Wie sehr der globale Erwärmung den Korallenriffen weltweit zusetzt, macht jetzt eine neue Studie deutlich, die Korallen an insgesamt 2160 Standorten in aller Welt untersuchte. Dabei wurden für jeden Standort mehrere verschiedene Szenarien durchgespielt, die vor allem eines deutlich machten: Wenn auch nur die Hälfte der heutigen Korallenriffe gerettet werden soll, müsste die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad mehr begrenzt werden. Dabei scheitern die meisten Staaten heute schon daran, das gesetzte Ziel von 2 Grad mehr einzuhalten.

Höhere Wassertemperaturen führen dazu, dass die Symbiose zwischen Korallen und Mikro-Algen gestört wird, die die Korallen mit Energie und Farbe versorgen - dies führt wiederum zu der gefürchteten Korallenbleiche, die immer wieder in allen Weltmeeren beobachtet wird. Forscher hoffen noch, dass die Korallen, die über einen Lebenszyklus von 5 bis 100 Jahren verfügen, die Möglichkeit haben werden, sich dem Klimawandel anzupassen indem sie eine neue Symbiose mit wärmeresistenten Algen eingehen.

Ein weiteres Problem, dass den Korallen zu schaffen macht, ist die steigende Versauerung der Ozeane durch Kohlendioxid und die Meeresverschmutzung. Ob sich die Korallen gegen all diese Feinde zur Wehr setzen können, bleibt abzuwarten. Erfolgt keine Besserung, werden bis 2030 70% aller Korallenriffe dauerhaft geschädigt sein.