Larsen-Schelfeis schmilzt in Rekordzeit - in 17 Jahren sind bereits 85 Prozent verschwunden

Von Cornelia Scherpe
12. April 2012

Das Larsen-Schelfeis befindet sich in der Antarktis und liegt dort als langgezogenes Eisschelf vor. Als "Schelfeis" werden all jene Eisplatten bezeichnet, die zwar auf dem offenen Meer schwimmen, jedoch mit mindestens einem Gletscher an einem Landstück befestigt sind. Von den freischwimmenden Teilen brechen jedoch immer wieder Spitzen ab, die dann als lose Eisberge zählen.

Die ESA, die Europäische Raumfahrtagentur, hat nun via Satellit ermittelt, dass es um das Larsen-Schelfeis noch viel schlechter steht, als man bisher angekommen hatte. Verglichen mit dem von 1995 dokumentierten Eisbestand sind inzwischen 85 Prozent geschmolzen. Von den 11.512 Quadratkilometern, die man damals kartographiert hatte, sind gerade einmal noch 1.670 Quadratkilometer übrig. Dieser rasante Abbau in nur 17 Jahren ist sehr beunruhigend.

Die Reaktion geht den Experten zufolge auf die Klimaerwärmung zurück. Im dem vergangenen 50 Jahren musste immerhin ein Temperaturanstieg von 2,5 Grad Celsius registriert werden. Schelfeis reagiert extrem auf solche Veränderungen. Dokumentiert wurde das Schmelzen des Larsen-Schelfeis mit dem Satelliten "Envisat", der im Auftrag der ESA die südliche Hemisphäre unserer Erde beobachtet.