Flora und Fauna von Arzneimittelresten bedroht

Von Max Staender
19. März 2012

Pflanzen und Tiere sind von Arzneimittelrückständen und Metaboliten bedroht. Diese werden Jahr für Jahr tonnenweise an die Umwelt abgegeben. Erst jetzt ist in Ansätzen geklärt worden, welche Auswirkungen dies langfristig auf Flora und Fauna hat.

Die größten Wirkstoffmengen gelangen über die Kläranlagen in die Umwelt. Jährlich steigt der Verkauf von Arzneimitteln - 2011 sind allein in Deutschland mehr als 570 Tonnen Antibiotika verkauft worden.

Da fragt man sich natürlich, was passiert mit den vom Mensch wie auch vom Tier ausgeschiedenen Resten der Arzneimittel und der Metaboliten. Wo landen tatsächlich die Wirkstoffe nicht verbrauchter Arzneimittel?

274 Human- und Veterinärpharmaka sind nach Monitoringdaten aus Europa und Deutschland nachgewiesen worden, welche in Kläranlagenabläufen, unserem Grund- und Trinkwasser, unserem Boden oder Sediment, in Oberflächengewässern und dem Wirtschaftsdünger gefunden worden sind. 156 Wirkstoffe finden sich in Deutschland in jenen Umweltmatritzen. Dabei korreliert die Verbrauchsmenge von Arzneimittelstoffen 1:1 mit der Konzentration im Oberflächengewässer. Besonders problematisch sind vorallem Hormone und auch die Antibiotika.