Eis in Grönland könnte ganz schmelzen

Von Max Staender
15. März 2012

Wenn man mit dem Flieger von Europa in die USA reist, sieht man jetzt noch einen kilometerdicken Eispanzer über Grönland. Nach neuesten Berechnungen der Wissenschaftler schmilzt dieses Eis aufgrund des Klimawandels jedoch schneller als befürchtet. Laut einer Studie des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung kann es bei einem Anstieg der Temperatur zwischen 0,8 bis 3,2 Grad Celsius jedoch zu einem vollständigen Schmelzen des Eises kommen. Über dem Anstieg von 1,6 Grad sei die Schmelze am wahrscheinlichsten, wobei die Experten bislang davon ausgingen, dass dies erst ab einem Anstieg um 3,1 Grad geschehen würde.

Bis Ende dieses Jahrhunderts soll der Temperaturanstieg weltweit bei rund zwei Grad liegen, dessen Wert jedoch gut geschätzt ist. Sollte dieses Ziel doch erreicht werden, würden die Eisberge auf Grönland erst in 50.000 Jahren schmelzen. Wenn die Menschen allerdings weiter wie bisher unvermindert Klimagase in die Atmosphäre blasen, könnte die Temperatur in den Sommermonaten auf Grönland um 8 Grad Celsius nach oben klettern.

In dem Fall wäre das Eis innerhalb von rund 2.000 Jahren auf Grönland komplett geschmolzen. Ein Fünftel des Eispanzers würde sich dann bereits nach 500 Jahren in Wasser auflösen, was einer der schlimmsten Folgen des Klimawandels wäre.