Regenwald in Gefahr - Biosprit- Herstellung beschleunigt die Abholzung

Von Thorsten Hoborn
19. Februar 2010

Biosprit klingt umweltfreundlich, doch dass die Politik-Parolen mit Klimaschutzbemühungen nicht gerade einhergehen, zeigte die neuste Studie mehrere Deutscher Universitäten.

Brasilien ist führend auf dem Gebiet der Biospritherstellung und setzt dabei auf die Zuckerrohr-Pflanze als Rohstoff. 90 Prozent der dort verkauften Neuwagen fahren mit einer Mischung aus Benzin und Ethanol.

Die Zuckerrohr-Plantagen liegen außerhalb des Amazonas-Gebietes auf 8000 Quadratkilometer Fläche. Doch diese soll bis 2020 auf 57.200 Quadratkilometer erweitert werden, Soja sogar auf eine Fläche von 108.100 Quadratkilometer. 88 Prozent der neuen Fläche würde aus ehemaligen Viehweiden bestehen, so dass die Rinderzüchter verdrängt und gezwungen wären, 122.000 Quadratmeter Waldfläche in der Nähe des Amazonas-Regenwaldes abzuholzen, um neuen Weideplatz für ihr Vieh zu kultivieren. Die Biotreibstoffe tragen somit indirekt zur Abholzung des Regenwaldes bei und durchkreuzen die gute Klima-Bilanz von Ethanol und Biodiesel.