Unesco-Weltnaturerbe Baikalsee in seiner Existenz stark gefährdet

Die Bedrohung des Süßwassersees ist besonders groß für Fische, Robben und Vögel

Von Ingo Krüger
13. August 2015

Der Baikalsee in Sibirien ist mit 1642 Metern der tiefste und mit mehr als 25 Millionen Jahren der älteste Süßwassersee der Erde. Seit 1996 zählt die Baikal-Region zum Weltnaturerbe der Unesco. Doch jetzt ist der See in seiner Existenz bedroht.

Existenzbedrohung des Baikalsees

Nicht nur setzt ein Algenplage, die auf eine abnehmende Wasserqualität schließen lässt, dem Gewässer zu, auch der Bau von Staudämmen und die Abholzung von Wäldern gefährden den Baikalsee. Hinzu kommen noch die Folgen des wilden Campens, von

  • Lagerfeuern,
  • Müllplätzen und
  • einer fehlenden Kanalisation.

Fatal sind auch die Folgen der seit Monaten in den Weiten Sibiriens wütenden heftigen Wald- und Steppenfeuer. In der russischen Teilrepublik Burjatien östlich des Baikalsees stehen bereits 84.000 Hektar in Flammen.

Kritik an Russland und der Mongolei

Die Gefahr wird in Zukunft möglicherweise noch größer, denn das Nachbarland Mongolei plant, am Selenga-Fluss, dem wasserreichsten Zufluss des Baikalsees, einen Staudamm zu bauen. Die Bedrohung sei besonders groß für Fische und Vögel, warnen Biologen. Auch die einzigartige Baikalrobbe sei in ihrer Existenz stark gefährdet.

Die Weltbank forderte die mongolische Regierung daher in einem Brief auf, das sogenannte Shuren-Projekt abzusagen. Das Land solle stattdessen Unterstützung erhalten, um auf alternative Energien wie Wind- und Sonnenkraft zu setzen.

Umweltschützer und Wissenschaftler kritisierten zudem die russische Regierung, da sich diese zu wenig um den Zustand des Sees kümmere.