Hamburger Speicherstadt ist Weltkulturerbe - Denkmal auf Pfählen

Die Hamburger Speicherstadt sowie das angrenzende Kontorhausviertel wurden von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt

Von Dörte Rösler
6. Juli 2015

Die Hamburger Speicherstadt und das angrenzende Kontorhausviertel sind von der Unesco zum Weltkulturerbe ernannt worden. Die Zahl der Welterbestätten in Deutschland erhöht sich damit auf 40. Während Hamburg jubelt, hat der Naumburger Dom dagegen nicht den Sprung auf die Liste der Uno-Kulturorganisation geschafft.

Auf ihrem jährlichen Treffen lobten die Delegierten der Unesco vor allem, dass Speicherstadt und Kontorhausviertel nicht nur als Denkmal bewahrt werden, sondern intensiv belebt sind. Zudem stehen beide Komplexe für Weltoffenheit und hanseatische Kaufmannstraditionen.

Magnet für Touristen

Die Speicherstadt wurde von 1885 bis 1927 auf Eichenpfählen in der Elbe errichtet. Das Ensemble aus 15 zusammenhängenden Backsteinlagerhäusern ist durch Brücken und Wasserstraßen miteinander verbunden. Seit das Areal 2003 aus dem Freihafengelände herausgenommen wurde, avancierte es zum Touristenmagneten.

Neben den eigentlichen Speichergebäuden locken die größte Modelleisenbahn der Welt (Miniaturwunderland) und das Speicherstadtmuseum. Fußläufig erreichen Besucher im neuen Stadtteil Hafencity das Cruise Terminal und das Maritime Museum - ebenfalls in einem historischen Speicher gelegen. In Sichtweite entsteht die Elbphilharmonie.

Flaggschiff im Kontorhausviertel ist das Chilehaus mit seiner violetten Backsteinfassade und der berühmten Spitze, die an einen Schiffsbug erinnert.

Zweite Chance für Naumburg

Von 36 Stätten, die in diesem Jahr nominiert waren, konnten 12 das begehrte Unseco-Siegel erhalten. Dazu gehören auch

  • die Weinbauparzellen im französischen Burgund und
  • die Festungsmaueren der kurdischen Stadt Diyarbakir.

Insgesamt umfasst die Liste jetzt weltweit knapp 1000 historische Stätten und Landschaften. Die Stadt Naumburg darf ihren Antrag für den Naumburger Dom nach der jetzigen Ablehnung überarbeiten und neu einreichen.