Kreuzfahrtschiffe werden umweltfreundlicher - Naturschützer fordern mehr Kontrollen

Von Dörte Rösler
1. September 2014

Kreuzfahrten liegen im Trend - Umweltschützer sehen die schwimmenden Hotels jedoch kritisch. Durch die Verbrennung von Schweröl blasen die Ozeangiganten riesige Mengen Schwefeldioxid, Ruß und Schwermetalle in die Luft.

Nur wenige Reedereien investieren bisher in umweltfreundliche Technologien. Doch es ist Besserung in Sicht: im aktuellen Nabu-Ranking haben die deutschen Marktführer Aida und Tui Cruises die Nase vorn. Noch 2011 bekamen die beiden Reedereien den Titel "Dinosaurier des Jahres" verliehen. Mit ihren neu gebauten Schiffen sorgen sie jedoch für eine frische Brise auf See.

Rußpartikelfilter und Landstromanschluss für den Umweltschutz

Platz 1 und 2 im Ranking gehen an die Aida "Prima" und ihr Schwesterschiff, die demnächst mit Abgaswäscher, Stickoxidkatalysator und Rußpartikelfilter auf Reisen gehen. Ein Landstromanschluss garantiert auch im Hafen saubere Luft.

Ebenfalls gute Noten gab es für die "Mein Schiff 3" bis "Mein Schiff 6" von TUI Cruises. In den Neubauten werden die Abgase durch ein Entschwefelungs-Stickoxidkatalysator-System gereinigt.

Neue Vorschriften werden teuer für die Reedereien

Hintergrund der aufwendigen Investitionen ist allerdings nicht nur die Umweltliebe. Ab 2015 werden schrittweise die Grenzwerte für Stickoxide und Schwefel in den Schiffsabgasen verschärft. In Häfen sowie dicht befahrenen Gewässern wie Nord- und Ostsee müssen die Reedereien bereits jetzt das teurere Marineöl verbrennen.

Naturschützer begrüßen die Maßnahmen. Sie fordern jedoch schärfere Kontrollen durch die Internationale Schifffahrtsorganisation IMO. Es werde etwa nicht nachgeprüft, ob die Schiffe auf See tatsächlich die vorgeschriebenen Abgaswerte einhalten.