Doppelte Mittelmeer-Zerstörung

Von Beke Enderstein
17. Juni 2014

Laut europäischen Meeresforschern ist die Mittelmeerküste gleich von zwei Risikofaktoren betroffen, die bereits jetzt zu dramatischen Problemen für Meeresbewohner wie Korallen und Seegras führen können.

Erwärmung und steigender Säuregehalt bedrohen das maritime Ökosystem

In diesem Zusammenhang steht die Erwärmung und der steigende Säuregehalt des Wassers im Fokus, welche die maritimen Ökosysteme bedrohen. Die Forschungsergebnisse der Langzeitstudien des Projektes "Mediterranean Sea Acidification in a changing climate" in Kooperation mit der autonomen Universität von Barcelona geben Anlass zur Besorgnis für Flora und Fauna des Mittelmeers.

Die Erwärmung aufgrund der so genannten Umwälz-Strömung, welche neben Wärme auch C02 ins Meer transportiert, konnte bereits jetzt in tieferen Wasserschichten nachgewiesen werden. Bereits heute hat dies negative Einflüsse - von der Verlagerung der Meeresbewohner gern Norden bis hin zum Tod von hitzeempfindlichen Tieren. Letzteres bezieht sich leider auf hohe Zahlen.

Intensiviert werden diese besorgniserregenden Forschungsergebnisse durch eine Senkung des ph-Wertes. In Kombination mit einer anhaltend hohen Ausstoßrate von Co2 besteht laut Forschern das Risiko, dass die Artenvielfalt gesenkt wird und einige Meeresbewohner sogar aussterben.

Muscheln, Korallen und Seegraswiesen sind die Leidtragenden

Insbesondere Muscheln, Korallen und wärmeempfindliche Seegraswiesen sind die Leidtragenden der Zerstörung - letztere stellen den Lebensraum von zahlreichen Fischen, von Plankton und Krebstieren dar. Die bekannte rote Edelkoralle, die als typischer Schmuck der Mittelmeerregion gilt, ist ebenfalls bereits jetzt durch den Säuregehalts des Wassers gefährdet.

Quallen breiten sich hingegen bei einem Temperaturanstieg mit Vorliebe aus und könnten die Mittelmeerküste als Plage besiedeln. Neben den Nachteilen für die Badegäste ist auch die Gastronomie involviert, denn Meeresfrüchte könnten ebenfalls durch die Veränderungen aussterben. Entsprechend bekommt auch der Mensch die Folgen der Erwärmung zu spüren - höchste Zeit, die Ökosysteme zu schützen, den Klimawandel zu stoppen und die Emissionen von fossilen Brennstoffen aktiv zu senken.