Great Barrier Reef kein Weltnaturerbe mehr? - UNESCO droht mit Aberkennung des Status

Von Ingo Krüger
13. Juni 2014

Das Great Barrier Reef vor der Nordostküste Australiens ist das größte Korallenriff der Erde. Im Jahr 1981 erklärte es die UNESCO zum Weltnaturerbe. Doch das Riff ist in großer Gefahr. Meeresforscher fürchten, dass es bis 2030 komplett zerstört sein könnte. Stickstoff und andere Düngemittel haben dem Great Barrier Reef so sehr zugesetzt, dass sich Dornenkronenseesterne stark vermehrt haben. Diese ernähren sich von Korallen. Sie hinterlassen komplett abgestorbene Riffsektionen, weil sie die lebenden Korallenpolypen aus ihren schützenden Kalkgehäusen saugen und auffressen.

Da zudem die australische Regierung es Unternehmen erlaubt hat, bis zu drei Millionen Kubikmeter Schlamm aus der Ausbaggerung des Hafens Abbot Point ins Riffgebiet zu kippen, droht die UNESCO mit der Aberkennung des Status als Weltnaturerbe.

Schutzmaßnahmen sollen geringere Schadstoffbelastung bewirkt haben

Dies wollen die Behörden jedoch verhindern. Der Umweltminister des Bundesstaates Queensland erklärte jetzt, dass sich die Wasserqualität am Great Barrier Reef verbessert habe. Aufgrund von Schutzmaßnahmen seien in den vergangenen Jahren weniger Schadstoffe ins Meer gelangt. So habe es bei Pestiziden aus der Landwirtschaft seit 2009 einen Rückgang von rund 30 Prozent gegeben, bei Stickstoff von 16 Prozent.

Änderungen an dem umstrittenen Hafenprojekt am Great Barrier Reef sind jedoch nicht bekannt.