Geringe Strafen für Umweltsünder - Belastung der Weltmeere durch Abfall nimmt zu

Von Ingo Krüger
14. Mai 2014

In den Weltmeeren findet sich immer mehr Plastikmüll. 6,4 Millionen Tonnen Abfall gelangen pro Jahr in die Ozeane. Der Unrat ist eine große Gefahr für alle Tiere, die im und am Wasser leben. Allein eine Million Seevögel verenden jedes Jahr, weil sie Müll gefressen haben. Die immer feiner zersetzten Plastikpartikel ziehen darüber hinaus im Wasser verteilte Giftstoffe an. Werden sie von Meeresorganismen aufgenommen, gelangen sie als Teil der Nahrungskette bis zu uns Menschen.

Illegale Müllentsorgung in den Weltmeeren

Die Strafen für illegale Müllentsorgung sind jedoch sehr niedrig. Es sind zwar Bußgelder bis zu 50.000 Euro möglich, doch in der Praxis liegen sie im Schnitt bei 105 Euro. Zwar kann die Wasserpolizei sich das Mülltagebuch von Schiffen anschauen, in dem die Besatzung aufzeichnen muss, wann und wo sie Müll abgegeben hat. Doch selbst bei Ungereimtheiten sind die Ermittlungen schwierig, weil die Täter nur in seltenen Fällen bei ihrem Tun beobachtet wurden.

Lösungsvorschläge gibt es einige. Die meisten Häfen an der Ostsee erheben mit der Hafengebühr eine Pauschale für Müllentsorgung. Unabhängig davon, ob auch wirklich Abfall abgegeben wird. Illegale Einleitungen in die Ostsee haben dadurch erheblich nachgelassen. Doch in der EU herrscht bislang kein Konsens, diese Regelung für alle Mitgliedsstaaten zu übernehmen. Naturschützer fordern zudem höhere Strafen für Umweltsünder.

Plastikmüll von Freizeitbooten und Yachten

Für Müll im Meer sorgen jedoch nicht nur Seeschiffe. Problematisch ist auch der Plastikmüll von Freizeitbooten und Yachten, besonders jedoch von der Fischerei. Gerade Meeressäuger und Vögel kommen in großer Zahl in den Netzen um. Dies belegen Netzreste, in denen die Tiere verendet sind.