Abgrenzung und Unterschiede zum Umweltschutz

Nicht selten werden Naturschutz und Umweltschutz als ein- und dieselbe Sache angesehen. Es gibt jedoch einige Unterschiede. Die Ziele und Schutzgüter beider Bereiche mögen sich ähneln. Jedoch bestehen teils verschiedene Herangehensweise und auch der Fokus liegt nicht immer gleich. Lesen Sie über die Abgrenzung und Unterschiede zwischen Naturschutz und Umweltschutz.

Von Jens Hirseland

Naturschutz und Umweltschutz haben im Prinzip die gleichen Ziele und Schutzgüter. Dennoch bestehen mitunter große Unterschiede, die sogar zu Interessenskonflikten zwischen beiden Formen führen können.

Unterschiede zwischen Naturschutz und Umweltschutz

Hauptziele des Naturschutzes sind der Erhalt und die Wiederherstellung der gesamten Natur. Dabei kann der Naturschutz auch über den Interessen der Menschen stehen. So treten Naturschützer dafür ein, die Ökosysteme vor menschlicher Ausbeutung zu bewahren.

Zu den wichtigsten Maßnahmen gehört das Einrichten von Schutzgebieten, auf die der Mensch keinen Einfluss haben soll. Außerdem wollen zahlreiche Naturschützer bereits erfolgte Eingriffe in die Natur wieder korrigieren und weitere Beeinträchtigungen durch den Menschen verhindern, was sie für eine moralische Verpflichtung halten.

Genau wie Naturschützer befassen sich auch Umweltschützer mit dem Einfluss, den der Mensch auf die Umwelt ausübt. So macht es sich der Umweltschutz zur Aufgabe, den Umweltbelastungen an ihrer Quelle entgegenzuwirken. Dabei kann es sich um das Ausbeuten von Tieren und Böden oder die Verminderung von Schadstoffen handeln.

Im Umweltschutz wird zumeist auf Reglementierung gesetzt, um menschliche Aktivitäten, die der Umwelt schaden, zu begrenzen. So befasst sich der Umweltschutz vorrangig mit der Reduzierung von Giftstoffen oder Schadstoffemissionen.

Der Umweltschutz berücksichtigt aber auch wirtschaftliche Belange des Menschen. So hat er nichts gegen die wirtschaftliche Nutzung von Umweltressourcen, wenn entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.

Unterschiede zwischen Umweltschutz und Naturschutz bestehen auch beim Klimaschutz. Während der Umweltschutz sich mit dem Großklima befasst, beschränkt sich der Naturschutz auf das Mikroklima bzw. Bestandsklima von Ökosystemen.

Nicht selten kommt es zu Konflikten zwischen Naturschützern und Umweltschützern, wenn es um Windkraftanlagen und Kleinwasserkraftwerke geht. Diese werden von den Naturschützern eher als schädlich für die Natur eingestuft, während Umweltschützer sie als umweltschonend betrachten.

Ein weiterer Unterschied zeigt sich bei der Bekämpfung des Waldsterbens. So wollen Naturschützer geschädigte Wälder wiederherstellen und erhalten. Der Umweltschutz hat dagegen das Ziel, dem Waldsterben durch Reinhaltung der Luft entgegenzutreten.

Baum im Wald, Blick vom Boden bis zur Baumkrone, durch die die strahlende Sonne dringt
Baum im Wald, Blick vom Boden bis zur Baumkrone, durch die die strahlende Sonne dringt

Gemeinsamkeiten und Abgrenzung

Umweltschutz und Naturschutz weisen jedoch letztlich wichtige Gemeinsamkeiten auf. Beide wollen bewirken, dass die Erde und ihre Ökosysteme nicht zerstört werden, sodass sie sich durchaus ergänzen.

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass der Naturschutz vor allem die natürliche Wiederherstellung als großes Ganzes ansieht. Der Fokus wird auf das Zusammenspiel zwischen den natürlichen Bedingungen gelegt.

Das Ziel ist der Schutz des Ökosystems vor der menschlichen Ausbeutung. Hier konzentriert man sich vor allem auf die natürlichen Entstehungen, Pflanzen und Tiere.

Die Konzentration im Umweltschutz liegt hingegen auf der Einflussnahme des Menschen auf die Umwelt. Ziel ist die Bekämpfung der Belastungen am Ursprung; Ausbeutung von Tieren und Böden sowie Schadstoffe sollen reduziert werden.