Ziele und Schutzgüter des Naturschutzes

Unter Naturschutz versteht man Maßnahmen, die dazu dienen, Naturräume zu erhalten oder wiederherzustellen. Zu den Bestandteilen zählen beispielsweise Naturlandschaften, Schutzgebiete oder Naturdenkmäler. Ebenfalls geht es um die Erhaltung seltener Biotope, Pflanzen und Tiere. Zu unterscheiden ist der Naturschutz vom Umweltschutz. Informieren Sie sich über die Ziele und Schutzgüter des Naturschutzes.

Von Jens Hirseland

Naturschutz - Eine Definition

Mit Naturschutz sind diverse Maßnahmen zur Erhaltung der Natur gemeint. Dabei wird zwischen drei Zielsetzungen unterschieden. So sollen

  • Schönheit
  • Vielfalt und
  • Eigenarten

der Natur und ihrer Landschaften erhalten werden. Das Gleiche gilt für das Leistungsvermögen des Naturhaushaltes. Das heißt, dass die Natur dem Menschen auch nachhaltig als Ressource zur Verfügung stehen soll.

Ein weiteres Ziel ist die Erhaltung der biologischen Vielfalt der Natur. Methodisch kann der Naturschutz in Artenschutz und Biotopschutz untereilt werden. Allerdings hängen beide Formen eng miteinander zusammen.

Schutzgüter

Die Natur verfügt über zahlreiche Güter, die vom Naturschutz als schützenswert eingestuft werden. Der Naturhaushalt setzt sich sowohl aus biotischen als auch abiotischen Bestandteilen zusammen. Zu den biotischen Bestandteilen zählen Vegetation und Fauna, während es sich bei den abiotischen Bestandteilen um

  • Klima
  • Gewässer
  • Luft
  • Biotope und
  • Landschaftsbilder

handelt.

Diese einzelnen Bestandteile des Naturhaushaltes gelten als Schutzgüter des Naturschutzes. Ihr Schutz ist notwendig, damit sie ihre wichtigen Funktionen auch in Zukunft erfüllen können.

Funktionseinschränkungen oder Funktionsausfälle wirken sich auch nachteilig auf den Menschen aus. So spielt der Naturhaushalt eine bedeutende Rolle für Siedlungsräume, Gesundheit und Wirtschaftsräume des Menschen.

Ziele des Naturschutzes

Primäres Ziel des Naturschutzes ist die Erhaltung von Natur und Landschaften als Lebensgrundlage für den Menschen. Der Naturschutz zählt zu den öffentlichen Aufgaben und ist in Deutschland gesetzlich in Artikel 20a des Grundgesetzes verankert.

Gefahren für die Natur gibt es viele. Vor allem vom Menschen wird sie durch Zerstörung oder Übernutzung bedroht.

Die Zerstörung der Natur und ihrer Landschaften kann jedoch verheerende Folgen für die Gesundheit, die Nahrungsmittel und die Lebensräume des Menschen haben. Durch die Maßnahmen des Naturschutzes soll der Zerstörung der Natur und ihrer Vielfalt jedoch entgegengewirkt werden.

Herbst im Wald mit bunten Blättern, Sonnenlicht scheint durch die Zweige
Herbst im Wald mit bunten Blättern, Sonnenlicht scheint durch die Zweige

Gründe für den Naturschutz

Für den Schutz der Natur sprechen verschiedene Argumente, die sowohl ethisch als auch pragmatisch sein können. So wird aus ethischer Sicht argumentiert, dass der Mensch die Rechte aller Lebewesen auf diesem Planeten achten sollte.

Aber auch aus praktischer Sicht muss der Mensch an der Erhaltung der Natur interessiert sein. So liefert sie ihm zahlreiche Güter für sein Überleben.

Umso wichtiger ist es, die Natur auch für kommende Generationen zu bewahren. Außerdem hat die Natur große Bedeutung für

  • die Forschung
  • die Kultur sowie
  • die Erholung des Menschen.

Wichtige Argumente, die für den Naturschutz sprechen

Es gibt fünf wichtige Argumente für den Naturschutz, die von der Botanikerin Otti Wilmanns formuliert wurden. Zu diesen zählen:

  • das ethische Argument - das menschliche Recht aller Organismen der Achtung des Lebens
  • das theoretisch-wissenschaftliche Argument - viele Zusammenhänge zwischen Arten, Landschaften und Co. lassen sich nur in intakten Lebensräumen studieren - die Ergebnisse liefern die Basis für die Lösung zahlreicher Probleme
  • das pragmatische Argument - Naturgüter müssen vom Menschen für die zukünftigen Generationen erhalten bleiben - Pflanzen haben samt Inhaltsstoffe eine wichtige medizinische Bedeutung
  • das anthropobiologische Argument - die Natur wird als Anregung und Ausgleich gebraucht; die Identität eines Menschen steht in enger Verbindung zu einer Landschaft, die als Heimat angesehen wird
  • das historisch-kulturelle Argument - Landschaften mit jahrhundertelanger Geschichte sind als zu erhaltendes Kunstwerke zu anzusehen
Seifenblase auf Wasseroberfläche in grüner Natur
Seifenblase auf Wasseroberfläche in grüner Natur

Bestandteile des Naturschutzes

Zu den wichtigsten Bestandteilen des Naturschutzes gehören

Ebenfalls von großer Bedeutung sind seltene

deren Erhaltung gefährdet ist.

Auch Standortfaktoren wie

  • Luftreinhaltung
  • Bodenschutz
  • Lärmschutz und
  • Mikroklima

zählen zu den Aufgaben des Naturschutzes.

Die praktische Arbeit des Naturschutzes findet vorwiegend auf regionaler bzw. lokaler Ebene statt. Verankert sind die rechtlichen Aspekte des Naturschutzes in der Regel auf nationaler Ebene.

Da es innerhalb der Naturschutzbewegung unterschiedliche Interessen gibt, führt dies jedoch nicht selten zu Konflikten. So können sich zum Beispiel Maßnahmen zum Schutz bestimmter Landschaften oder Pflanzen mitunter nachteilig auf die Tierwelt auswirken.

Darüber hinaus ist der Naturschutz vom Umweltschutz abzugrenzen. Auf der nächsten Seite dieses Artikels gehen wir genauer auf diesen Aspekt ein.

Junges Paar fährt mit Fahrrädern durch Felder
Junges Paar fährt mit Fahrrädern durch Felder

Selbst aktiv werden

Jeder einzelne Mensch kann etwas für den Naturschutz tun. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Zu diesen zählen beispielsweise

  • umweltbewusstes Einkaufen
  • den Garten naturnah winterfest machen
  • Tieren wie z.B. Igeln über den Winter helfen
  • wo möglich auf Plastik verzichten
  • die Anfütterung von Wildtieren vermeiden
  • das Anlegen von Naturgärten
  • Fisch aus Bio-Zucht kaufen
  • Nisthilfen für Bienen und Wespen bauen
  • die Unterstützung von Recycling