Mit Kindern offen über den Tod reden und gemeinsam trauern

Von Cornelia Scherpe
15. Juni 2012

Erkrankt ein Familienangehöriger oder ein naher Freund lebensgefährlich, ist das für Erwachsene mit Kindern sehr schwierig. Sie tragen nicht nur ihre eigenen Sorgen, sondern schlagen sich auch mit der Frage herum, ob sie mit den Kindern darüber reden sollten oder ob das Schweigen besser ist. Tritt am Ende auch der schlimmste Fall ein und ein Mensch stirbt, stellt sich zudem die Frage, ob man mit den Kindern gemeinsam trauern oder besser in ihrer Gegenwart gute Miene bewahren soll.

Psychologen sind sich bei diesen Fragen völlig einig. Eltern sollten während der schlimmen Zeit offen mit ihren Kindern reden und auch sensible Fragen kindgerecht aber ehrlich beantworten. Man darf nicht vergessen, dass Kindheitserfahrungen einen Menschen in der Regel für den Rest seines Lebens prägen. Kinder, die nicht gelernt haben zu trauern, die werden später schlechter mit Verlusten umgehen können. Kinder dürfen bei Omas Tod weinen und das auch gemeinsam mit Mama und Papa.

Wichtig ist, dass sie dabei den Zusammenhalt spüren und nicht mit unbeantworteten Fragen zurückbleiben. Sonst fragen sie sich am Ende sogar, ob sie eine Mitschuld am Tod haben oder fühlen sich bei Eltern, die lieber über die Ereignisse schweigen, allein gelassen. Verhaltensforscher gehen allerdings davon aus, dass Kinder unter vier Jahren noch nicht verstehen, was der Tod bedeutet. Erst später entwickelt sich ein Verständnis dafür, dass dieses Fortgehen endgültig ist. Dennoch sollten Eltern von sich aus mögliche Fragen einfach beantworten, da viele Kinder sich nicht trauen zu fragen.