Tipps zur Trauerbewältigung

Die Trauer ist ein emotionaler Zustand, welcher sich nach dem Erleben eines einschneidenden Verlustes einstellt. Dem Trauernden fällt es daraufhin oft schwer, über diesen Verlust hinwegzukommen und wieder eine positive Grundeinstellung zum Leben zu entwickeln. Es gibt einige Tipps zur Trauerbewältigung, die dabei helfen können, das Geschehene zu verarbeiten und endlich wieder positiv in die Zukunft zu blicken. Holen Sie sich Ratschläge zur Bewältigung von Trauer.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Über den Umgang mit Trauer

Jeder Mensch ist anders. Und ebenso unterschiedlich ist der Umgang mit seinen eigenen Gefühlen in bestimmten Situationen, so auch beim Verlust eines geliebten Menschen.

Was folgt, ist eine tiefe Trauer. Wie diese sich bemerkbar macht, lässt sich nicht pauschal sagen. Bekannt sind unterschiedliche Trauerphasen, doch auch innerhalb dieser kann es große Unterschiede geben, ebenso was die Dauer und Intensität angeht.

Trauernde Menschen können von zahlreichen Emotionen betroffen sein. Sie erleben die Trauer sowohl körperlich als auch psychisch. Je nach Wesen und Zeitraum können Symptome wie

Eine Träne kullert aus einem dunkel geschminkten Auge einer jungen Frau
Eine Träne kullert aus einem dunkel geschminkten Auge einer jungen Frau

auftreten. Sie erinnern häufig an eine Depression.

Wenn jemand stirbt, wird er beerdigt. Der Gang zum Grab stellt für viele Menschen einen wichtigen Teil der Trauerarbeit dar, doch auch anschließend nutzt man etwa die Grabpflege, um sich an den Verstorbenen zu erinnern.

In den letzten Jahrzehnten ist häufig die Rede davon, dass es einen Trend zu anonymen Bestattungen gibt. Das Bedürfnis, die Verstorbenen zu besuchen und die Grabstätte zu pflegen, soll besonders bei der jüngeren Generation geringer werden. Aber ist das tatsächlich der Fall?

Verbundenheit mit den Verstorbenen

Zunächst einmal lässt sich sagen, dass die Intensität und das Bedürfnis nach Trauerarbeit keinesfalls rückläufig sind. Viele Hinterbliebene denken auch nach Jahren noch täglich an den Verstorbenen und wünschen sich mehr Zeit für ihre Trauerarbeit. Für viele wird der Umgang mit dem Tod überschattet von Hektik und Bürokratie.

Der Anteil der Menschen, die sich für ihre Angehörigen eine anonyme Bestattung wünschen, ist in der Regel gering. Die meisten bevorzugen einen Ort, an dem der Name des Toten steht und an dem sie ihn besuchen können. Auch für sich selbst würden sie sich so eine Bestattung wünschen.

Aber auch der Wunsch nach alternativen Formen wie einer Seebestattung oder der Beisetzung in einem Wald wird größer. Dennoch ist auch bei vielen das Bedürfnis da, eine richtige Grabstelle zu haben, die mit Blumen oder persönlichen Erinnerungsstücken geschmückt werden kann.

Graue Schiefertafel mit der Aufschrift "Unvergessen" auf einem Grab mit pinkem Blumenschmuck
Graue Schiefertafel mit der Aufschrift "Unvergessen" auf einem Grab mit pinkem Blumenschmuck

Tipps zur Trauerbewältigung

Es gibt keine allgemeingültigen Tipps, um dem Gefühl der Trauer fertig zu werden. Wie lange die Trauerarbeit andauert, ist ebenso unterschiedlich. Je nach Enge der Beziehung zum Verstorbenen kann es bis zu fünf Jahre dauern, bis der Hinterbliebene wieder zu einem neuen Gleichgewicht der Seele gelangt.

Lassen Sie die Trauer zu

Zunächst einmal sollte man versuchen, die Trauer bewusst zuzulassen. Dieser Hinweis, welcher vielleicht sehr banal klingt, stellt für Trauernde häufig das größte Problem dar. So wird die Tatsache des Verlustes verdrängt und man blendet das eigene Unwohlsein aus, um sich nicht emotional mit der Thematik beschäftigen zu müssen.

Statt sich also ständig abzulenken und zu versuchen, das Ganze zu verdrängen, sollte man seinen Emotionen freien Lauf lassen und sich ganz auf die eigenen Gefühle einlassen. Befreiend kann in diesem Zusammenhang auch eine laute Trauerarbeit wirken, während welcher auch geweint und geschrien werden kann.

Verarbeiten Sie ihre Gefühle

Des Weiteren sollte der Trauernde versuchen, die eigenen Gefühlsregungen und das Geschehene gezielt zu verarbeiten. So bieten sich beispielsweise das Schreiben eines Tagebuches oder das Zusammenstellen eines Erinnerungsfotoalbums an, sich mit dem Verlust auseinanderzusetzen und diesen Schritt für Schritt hinter sich zu lassen. Oft hat man dann hierdurch auch gleich noch eine gute Erinnerung an all die schönen Zeiten, die einem zuvor geschenkt wurden.

Suchen Sie Gleichgesinnte

Vielen Menschen hilft es während dieser Zeit zudem, wenn man sich nicht alleine und isoliert fühlt. So kann man beispielsweise unter Verwandten oder sogar anonym online nach Gleichgesinnten suchen, welche ebenso gerade mit einem Verlust zu kämpfen haben. Gemeinsam kann man sich dann Mut machen und wieder Kraft schöpfen, um über den Verlust hinwegzukommen.

Schenken Sie sich Aufmerksamkeit

Während der Trauerphase kommt es darüber hinaus häufig zu einer Vernachlässigung der eigenen Person. Dies äußert sich beispielsweise in unregelmäßigen und zu kurzen Schlafzeiten sowie ungesunden Essgewohnheiten.

Eben während dieser Phase, in welcher der Körper ohnehin schon stark belastet wird und unter Stress steht, wird aber Energie benötigt. Aus diesem Grund sollte man bewusst auf eine gesunde Lebensführung achten, um besser mit den Geschehnissen umgehen zu können.

Junge Frau in Trauerkleidung und Schleier hält rote Rose vor rote Lippen
Junge Frau in Trauerkleidung und Schleier hält rote Rose vor rote Lippen

Suchen Sie Ablenkung

Des Weiteren kann es sich auch noch lohnen, sich anderweitig zu engagieren und so im Alltag abzulenken. So kann beispielsweise die Mitarbeit bei einer Jugendgruppe dabei helfen, wieder die positiven Seiten des Lebens für sich zu entdecken und zunehmend mit dem Verlust abzuschließen.

Treffen Sie keine schwerwiegenden Entscheidungen

Für viele Hinterbliebene besteht die größte Schwierigkeit nach dem Verlust eines geliebten Menschen darin, den Tag überhaupt erst zu überstehen. Viele Dinge werden vernachlässigt, weil das Gefühl der Trauer alles einnimmt.

Während dieser Zeit sollte man sein Leben in kleinen Schritten leben, und größere Entscheidungen erst einmal zur Seite legen. Sicherlich wird man für einige Zeit lang Urlaub bekommen; gleich die Stelle zu kündigen, wäre hingegen die schlechtere Alternative. Auch ein Umzug, um alles hinter sich zu lassen, sollte erst mit klarem Kopf überdacht werden - viele Menschen wagen diesen Schritt aber auch erst gar nicht.

So sollten Betroffene also erst einmal nur die nötigsten Dinge regeln. Was die Tagesplanung angeht, ist es empfehlenswert, sich besonders auch um die freien Zeitspannen, etwa am Wochenende, zu kümmern. Natürlich wird man auch Zeit für sich brauchen; sich jedoch nur noch zu verkriechen und allein zu sein, kann auch nach hinten losgehen.

Suchen Sie sich professionelle Hilfe

Nicht jeder Mensch schafft es, mit seiner Trauer fertig zu werden. Auch wenn man andere trifft, die das gleiche Schicksal erlitten haben und mit denen man beispielsweise in einer Selbsthilfegruppe spricht, führt dies nicht immer zum gewünschten Erfolg.

Wer auch nach längerer Zeit nicht aus seiner Trauer findet, hat die Möglichkeit, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Hierfür gibt es beispielsweise Kliniken für Trauerbewältigung.

Die dortigen Ärzte und Psychologen erstellen eine umfangreiche Diagnose, sodass ein individueller Behandlungsplan erstellt werden kann. Es können unterschiedliche Behandlungsmodule zum Einsatz kommen, wie etwa

Bei Bedarf kommen weitere Angebote hinzu. Als erfolgreich wird vor allen Dingen die Kombination verschiedener Methoden angesehen. Die Menschen sollen natürlich kompetent, aber auch einfühlsam behandelt werden.

Angeboten werden sowohl Einzeltherapien als auch Gruppensitzungen. Typisch ist eine offene Atmosphäre, die dazu einlädt, über seine Gefühle zu sprechen.

Medikamente werden in der Regel - sofern nötig - nur vorübergehend eingesetzt, etwa in der sehr akuten Phase. Doch eine solche Verschreibung erfolgt erst nach einer kritischen Analyse.