Forscher stufen 137 Naturschutzgebiete als unerlässlich für den Erhalt der Artenvielfalt ein

Von Frank Sprengel
22. November 2013

Die "Rote Liste der bedrohten Arten" umfasst aktuell 21000 oder sogar mehr Tierarten, die erheblich vom Aussterben bedroht sind. Etwa jede fünfte Art davon sei sogar akut in ihrem Fortbestand gefährdet. So zum Beispiel der Äthiopische Wolf (Canis simensis), von dem es in freier Wildbahn bloß noch knapp 350 Exemplare gäbe.

Wie aus einem im Fachmagazin "Science" veröffentlichten Bericht hervorgeht, untersuchte ein internationales Forscherteam auf der ganzen Welt 173463 Naturschutzgebiete, um herauszufinden, welche Gebiete absolut unerlässlich für Erhalt der Artenvielfalt auf der Erde sind.

Schutzgebiete identifiziert

Dabei sei das Team zu dem Schluss gekommen, dass 137 Schutzgebiete mit einer Gesamtfläche von 1,7 Millionen Quadratkilometern besonders wichtig seien und daher als UNESCO-Welterbe eingestuft werden sollten. Europäische Naturschutzgebiete zählten nach Auffassung der Forscher nicht dazu. Dafür aber viele Regenwälder, Inseln und Gebirge in Südostasien, Südamerika und Afrika, auf die die Forscher gezielt aufmerksam machen wollen, da es sich dabei nicht selten um die weltweit einzigen natürlichen Lebensräume vieler bedrohter Tierarten handele. Bislang hätten aber längst nicht alle der 137 aufgeführten Schutzgebiete den Status als Welterbe inne, obgleich sie es allesamt verdient hätten.

Zu wenig Geld und Personal

Außerdem kritisierten die Forscher, dass vielen Nationalparks zu wenig Geld und Personal für ein effektives Management zur Verfügung stünde, weshalb sie mehr Hilfe vonseiten der Politik fordern. Darüber hinaus erachte das Forscherteam die Wilderei als eine enorme Bedrohung für den Erhalt der Artenvielfalt.