Betäubungslose Kastration von männlichen Ferkeln in der Schweinemast wird ab 2019 verboten

Von Melanie Ruch
27. Juni 2013

In deutschen Schweinemastbetrieben werden jedes Jahr rund 20 Millionen männliche Ferkel ohne Betäubung kastriert. Da einige Eber auf Grund ihres Hormonhaushalts einen penetranten Geruch entwickeln, der sich auch am Fleisch der Tiere bemerkbar macht, werden sie hierzulande im Alter von wenigen Tagen kastriert. Die Kastration drosselt die Hormonproduktion und damit auch den Geruch.

Aus Kostengründen wird die Kastration der Ferkel ohne Betäubung vorgenommen, was enorme Schmerzen für die Tiere bedeutet. Doch damit soll ab 2019 Schluss sein, denn dann dürfen Mastbetriebe ihre Tiere nur noch mit Betäubung kastrieren. Da sich dies für viele Betriebe finanziell aber nicht lohnt, müssen andere Wege gefunden werden, um das Fleisch der Eber geruchsfrei zu halten.

Eine Möglichkeit wäre eine frühzeitigere Schlachtung, da das Risiko der Geruchsbildung mit dem Gewicht der Tiere steigt. Eine andere Möglichkeit wäre eine Umstellung der Ernährung und der Haltung, denn angeblich können Nahrungszusätze wie Chicoree oder Kartoffelstärke die Geruchsbildung mindern, ebenso wie das Vermeiden von Stress.