Mutterloses Känguru: Chemnitzer Tierhalter zieht Jungtier selbst im Beutel auf

Von Nicole Freialdenhoven
18. Juni 2013

Der Chemnitzer Axel Markert hält in seinen privaten Wildgehege rund 200 verschiedene Tiere, darunter Kaninchen, Hunde, Hühner, Esel und Ponys, aber auch einige Exoten wie Nandus, Alpakas, Lamas - und seit zwei Jahren auch Kängurus, die von der australischen Insel Tasmanien stammten. Als Nachwuchs-Känguru Sky von seiner Mutter verloren wurde, stand Markert vor einem Problem: Er musste das Jungtier fortan in einem Stoffbeutel mit sich herumtragen um ihm die Mutter zu ersetzen. Mittlerweile hüpft Sky fröhlich durch das Gehege.

Markert wurde von den örtlichen Behörden für seine Sachkenntnisse und seine Zuverlässigkeit gelobt - auch wurde ihm bescheinigt, bei der Aufzucht von Sky alles richtig gemacht zu haben. Trotzdem kritisiert der Tierschutzbund die Haltung exotischer Tiere in privaten Wildgehegen in Deutschland. So seien Kängurus zwar sehr anpassungsfähig, doch generell seien sie nun einmal andere Landschaften und ein anderes Klima gewohnt als in Sachsen. Bei vielen Tierhaltern mangele es zudem an Fachkenntnissen zur Haltung.

Viele Wildtierhalter werden dagegen vom Wildhalter-Verband für ihre wertvolle wissenschaftliche Arbeit gelobt, hinter der echte Leidenschaft für die Tiere steckt und keine kommerziellen Interessen. Anders sehe es dagegen bei Menschen aus, die in engen Wohnungen Tiere wie Schlangen oder gar Krokodile halten würden - in diesen Fällen könne einfach nicht von einer artgerechten Haltung gesprochen werden.