Schweinswale im Schwarzen Meer extrem gefährdet

Die Jagd auf Schweinswale geht trotz Fangverbot weiter und vermindert die Populationen nachhaltig

Von Ingo Krüger
6. September 2012

US-Wissenschaftler weisen auf die stetig abnehmende Zahl der Schweinswale im Schwarzen Meer hin. So hat nach ihren Berechnungen die Zahl der dort lebenden Tiere in den vergangenen 50 Jahren um rund 90 Prozent abgenommen. Verantwortlich dafür, so die Forscher, sei der kommerzielle Fischfang.

Schweinswal-Populationen extrem rückläufig

Ein Computermodell ermöglichte es den Biologen, die Veränderungen der Population in den vergangenen Jahrtausenden zu berechnen. Dabei untersuchten sie die genetische Vielfalt in dem 547.000 Kubikmeter großen Binnenmeer. Sie fanden dabei heraus, dass vor höchstens 5000 Jahren die Population der Schweinswale stark zugenommen haben muss. In den letzten fünf Jahrzehnten habe es jedoch einen extremen Rückgang gegeben.

Illegale Jagd trotz Fangverbot

So haben Anfang der 1970er-Jahre allein türkische Fischer mehr als 80.000 Schweinswale im Jahr erlegt. Trotz eines Fangverbotes in Bulgarien, Rumänien und der ehemaligen Sowjetunion und von 1983 an auch in der Türkei ist die Jagd illegal weitergegangen. Zudem, so die Wissenschaftler, hätten sich viele Tiere immer wieder in Fischernetzen verheddert und seien dabei ertrunken.

Kleinste Wale der Welt ernähren sich von Hering und Makrele

Schweinswale werden zwischen 150 und 200 Zentimeter lang. Sie sind die kleinsten Wale und ernähren sich hauptsächlich von kleinen Fischen wie Hering und Makrele. Man vermutet, dass Ähnlichkeiten in der Augenpartie ihnen die Verbindung zu Schweinen eingebracht haben.