Ferkelkastration: Tierschutzgesetz soll verbessert werden

Von Katharina Cichosch
30. Mai 2012

Die Kastration von jungen Ferkeln ohne Betäubung ist heftig umstritten. Trotzdem wird sie unter anderem in Deutschland nach wie vor praktiziert. Ein neues Gesetz soll dies jetzt ändern: Ab 2017, so der Plan, soll die Kastration ohne schmerzstillende Betäubung verboten werden. In anderen europäischen Ländern ist dies zum Teil bereits seit Jahren der Fall.

Doch was steckt eigentlich hinter der Diskussion um die Ferkelkastration? Grob zusammengefasst ließe sich sagen: Finanzielle Aspekte auf der einen, Tierschutz auf der anderen Seite. Denn dass die Kastration auch schon kleinsten Ferkeln starke Schmerzen bereitet, davon sind Tierschützer überzeugt. Umgekehrt erachten sie viele Schweinehalter für notwendig, da Fleisch von männlichen Schweinen ohne Kastration einen starken Eigengeschmack aufweisen kann. Die Nachfrage bestimmt hier offenbar, dass kastriert werden muss.

Dabei gäbe es durchaus Alternativen, wie Tierschützer immer wieder betonen: Eine Kastration mit Betäubung ist zum einen bereits in anderen Ländern gang und gäbe. Zum anderen könnten männliche Schweine mit speziellen Medikamenten behandelt werden oder geschlachtet werden, bevor der eigentümliche Ebergeruch einsetzt. Dies jedoch würde die Kosten für Schweinefleisch deutlich in die Höhe treiben - was viele Verbraucher vermutlich dazu bringen würde, Billigprodukte aus anderen Ländern zu kaufen.