Kontakt zu Menschen beeinflusst Haie nicht

Meereswissenschaftler können durch unauffällige GPS-Daten von Haiüberwachungen Entwarnung geben

Von Max Staender
12. März 2012

Bislang dachten viele Menschen, dass die Haianlockung zur Bespaßung der Touristen den Tieren schaden würde. Dies wird jetzt allerdings durch Untersuchungen vor den Küsten Floridas und den Bahamas widerlegt. Demnach nehmen die Raubfische keinen Schaden davon, wenn sie Kontakt zu Menschen haben.

Umweltschützer warnen

Die Veranstalter müssen die Haie mit zahlreichen Ködern anlocken, dass die Urlauber auf ihre Kosten kommen und den riesigen Haien durch ein Stahlkäfig direkt in ihre Augen sehen können.

Schon seit Jahren laufen Umweltschützer gegen dieses Vorgehen Sturm, da sie der Ansicht sind, dass der Kontakt zu Menschen sowie die Fütterung negative Auswirkungen auf das Verhalten der Haie habe. Auf der einen Seite klingt diese These plausibel, wobei es auf der anderen Seite keine Daten darüber gibt, ob dies tatsächlich so ist.

Untersuchung durch Meereswissenschaftler

Ein Team von Meereswissenschaftlern unter Führung von Neil Hammerschlag von der Universität Miami hat jetzt die Reviere und Wanderrouten von zwei Tigerhaipopulationen genau unter die Lupe genommen und sie dazu mit GPS-Sendern ausgestattet.

Die eine ist vor der Küste Floridas beheimatet, wo sie nicht durch Futter angelockt werden dürfen, während die zweite Population vor den Bahamas lebt und durch Köder regelmäßig angelockt wird.

GPS-Daten unauffällig

Nach der Auswertung der GPS-Daten kam heraus, dass selbst die Haie vor den Bahamas genau wie ihre Artgenossen vor den Küsten Floridas extrem weite Distanzen von über 3.000 Kilometer zurücklegen. Somit befinden sie sich also nicht immer in den Gebieten der Fütterung, womit der Tauchtourismus aufatmen kann.