Naturschützer geben Staupe-Entwarnung: Seehunde durch Grippeviren hinweggerafft

Grippevirus bei Seehunden hat vorraussichtlich keine Auswirkungen auf Existenz der Art

Von Nicole Freialdenhoven
21. Oktober 2014

Die ungewöhnliche hohe Zahl der verendeten Seehunde an der deutschen Nordseeküste wurde durch einen Grippevirus verursacht und nicht durch die gefürchtete Seehundstaupe. Dies gab der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz in Tönning mit, nachdem die Untersuchungen an mehreren toten Tieren abgeschlossen waren.

Tod durch Krankheit als natürlicher Vorgang

So tragisch der Tod der Tiere auch sei, für die Naturschützer ist es eine gute Nachricht, so der WWF: Beim Ausbruch der Staupe kam es 2002 zu einem verheerenden Massensterben unter den Seehunden, während eine Grippewelle einen eher kleinen Teil der Population erfasst. Bis zum Beginn dieser Woche wurden an der deutschen Nordseeküste rund 350 verendete Tiere gezählt.

Dabei handele es sich um einen natürlichen Vorgang, betonten die Experten, der Tod sei nun einmal Teil der Natur. 2009 war es beispielsweise zu einem massenhaften Sterben der Jungtiere gekommen - sie waren von einem Lungenwurm heimgesucht worden. Aktuell leben etwa 12.000 Robben an der Nordseeküste von Schleswig-Holstein, vor allem auf Helgoland, Amrum, Föhr und Sylt.