Sechstes großes Artensterben auf der Erde hat schon begonnen - Tiere verlieren ihren Lebensraum

Von Ingo Krüger
29. Juli 2014

Das Artensterben geht unvermindert weiter. In jedem Jahr verschwinden weltweit von fünf bis neun Millionen Tierarten 11.000 bis 58.000. Dies zeigt eine aktuelle Studie. Demnach findet derzeit das sechste Massensterben von Lebewesen auf der Erde statt. Fossilienfunde zeigen, dass es in den letzten 540 Millionen Jahren zu fünf gewaltigen Artensterben kam.

Schon seit Anfang des 16. Jahrhunderts sind nach Meinung von Wissenschaftlern mehr als 320 Wirbeltierarten ausgestorben. Die Bestände der verbliebenen Spezies haben sich seitdem sogar durchschnittlich um ein Viertel reduziert, 16 Prozent bis ein Drittel sind zudem vom Aussterben bedroht. Besonders die Zahl großer Tiere, wie etwa Elefanten, Nashörner oder Eisbären, ist stark rückläufig.

Nicht alle Tierarten sind in gleichem Maße betroffen, Amphibien mit 41 Prozent mehr als Vögel mit rund 25 Prozent. Besonders schlecht ist die Situation für wirbellose Tiere wie etwa Käfer, Schmetterlinge, Spinnen, Würmer oder Schnecken. Dort wurden in den vergangenen 35 Jahren die Bestände um gut 45 Prozent dezimiert.

Der Mensch als Auslöser

Fast immer ist der Mensch der Auslöser für das Verschwinden von Tierarten. Schon wegen der intensiven Landwirtschaft und der monokulturellen Bebauung der Ackerflächen sind nicht nur zahlreiche Tier-, sondern auch Pflanzenarten ausgestorben. Insektizide und Pestizide töten nie nur die Schädlinge, sondern schädigen auch anderen Lebewesen und Pflanzen. Zudem benötigen immer mehr Menschen immer mehr Platz zum Leben - auf Kosten von Fauna und Flora.