Forscher veröffentlichen Todeszahlen von Meeresschildkröten: In vielen Ländern ist Jagd erlaubt

Von Alexander Kirschbaum
4. März 2014

Es gibt sieben Arten von Meeresschildkröten, vom Aussterben bedroht sind alle. Warum das so ist, zeigt eine Studie von Forschern der englischen University of Exeter und der Naturschutzorganisation Blue Ventures Conservation.

Illegale und legale Jagd auf die Meeresschildkröten

Die Experten haben weltweite Daten abgeglichen und eine aktuelle Todeszahlenliste erstellt. Demnach sterben jährlich 42.000 Meeresschildkröten durch legale Jagd. Vor allem in der Karibik und im Indo-Pazifik ist die Jagd auf die Meeresbewohner kulturell fest verankert, insgesamt ist sie in 42 Ländern erlaubt.

Noch schwerer wiegt laut der Forscher allerdings die illegale Jagd. Genaue Zahlen sind zwar kaum möglich, doch allein in Mexiko sollen seit dem Jahr 2.000 mindestens 65.000 Meeresschildkröten illegal getötet worden sein. Darüber hinaus sterben jährlich Hunderttausende Tiere als Beifang in den Netzen der internationalen Fischfangflotten.

Jagd auf Meeresschildkröten nimmt ab

Ein kleiner Hoffnungsschimmer ist da nur der Vergleich mit früheren Jahrzehnten. In den 1960er Jahren wurden jährlich mit 17 000 Tonnen noch deutlich mehr Meeresschildkröten getötet.