Über 6 Milliarden Euro Steuerausfall in Deutschland durch Insolvenzen

Von Nicole Freialdenhoven
8. Oktober 2013

Jedes Jahr entgehen dem Staat Steuereinnahmen von rund 6 Milliarden Euro - weil das Geld einfach nicht eingetrieben werden kann. Dies geht aus einem Artikel der Stuttgarter Nachrichten hervor, der sich auf Zahlen aus dem Bundesfinanzministerium stützt. Demnach hat die Summe der entgangenen Steuereinnahmen im Jahr 2010 noch bei 5,601 Milliarden Euro gelegen und 2011 bei 6,033 Milliarden. Der Höchststand war 2009 bei 6,249 Milliarden erreicht worden.

Bei den fehlenden Einnahmen handelt es sich vor allem um Steuerforderungen an Firmen, die pleitegegangen sind oder an Privatpersonen, die in die Privatinsolvenz gegangen sind. Wo einfach nichts zu holen war, blieb den Finanzämtern keine Wahl, als die Steuern entweder zu erlassen oder die Forderungen zu den Akten zu legen. Dies sei meistens die günstigere Variante im Vergleich zu langwierigen Gerichtsverfahren gegen die Schuldner mit ungewissem Ausgang.

Nachdem 2010 eine wirtschaftliche Erholungsphase eingesetzt hatte, stieg die Zahl der Privatinsolvenzen und Firmenpleiten später wieder an. Schuld daran ist auch die Schuldenkrise in Südeuropa. Für das Jahr 2013 rechnen Experten mit etwa 160.500 Insolvenzen in Deutschland, darunter etwa 30.500 Firmenpleiten. Etwa 6,6 Millionen Erwachsene in Deutschland gelten als überschuldet.