Verschiebung der Gewinne in Steueroasen - Besonders England steht im Fokus

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
13. Juni 2013

Großkonzerne haben es mitunter sehr leicht, ihre Einnahmen in Steueroasen zu verschieben. Theoretisch ist von Maßnahmen gegen die Steuerflucht die Rede, doch in der Praxis sieht es so aus, dass viele europäische Regierungen diese den Konzernen deutlich erleichtern. Ganz vorne mit dabei ist Großbritannien, Premierminister David Cameron forderte mehr Durchsichtigkeit in den Steuerdaten der Firmen.

Auch Schatzkanzler George Osborne steht im Fokus: Er kündigte eine Senkung der Unternehmenssteuer auf 21 Prozent an. Die britische Regierung folgte und machte es London leicht, die Einnahmen in Steueroasen zu schleusen. Neben England haben auch viele andere europäische Länder deren Unternehmenssteuern gesenkt, um im Wettbewerb in Sachen Arbeitsplätze und Steuereinnahmen nicht unter zu gehen.

Die EU-Kommission rief die EU-Staaten zur Erstellung einer "schwarzen Liste" auf, auf der Länder außerhalb der EU aufgelistet werden sollen. Die Mitgliedsstaaten hingegen haben sich gegen die Schaffung neuer Schlupflöcher ausgesprochen. Insgesamt kostet die Steuerflucht Europa etwa 1000 Milliarden Euro jährlich.