Angst vorm Finanzamt: 25.000 Steuersünder erstatten Selbstanzeige

Von Thorsten Hoborn
5. August 2010

Um das Loch in der Staatskasse zu füllen, soll eine CD mit Daten eingekauft werden, welche Steuersünder entlarvt. Um der Bloßstellung durch die Steuergewerkschaft strafrechtliche noch einmal von der Schippe zu springen, haben Steuerhinterzieher nun die Möglichkeit einer Selbstanzeige beim Finanzamt. Allein 2010 konnten bereits 25.000 Selbstanzeigen verzeichnet werden, was dem Staat überschlagen eine Summe von zwei Milliarden Euro einbringen wird.

Für jeden Monat, den ein Täter Steuern hinterzogen hat, muss er nachzahlen, inklusive Zinsen. Das Finanzamt setzt dabei den Zeitpunkt fest, bis zu dem die Schulden beglichen sein müssen, sonst drohen erneute Auflagen und somit Kosten. Doch oft sind Veruntreuungsfälle wesentlich komplexer und die genaue Schuldfrage selten eindeutig. Das deutsche Steuerrecht besagt, das fünf Jahre nach der Hinterziehung die Angelegenheit strafrechtlich als verjährt gilt und wer nach zehn Jahren noch überführt wird, muss nachzahlen.