Russische Stiftung gibt Spendengala für todkranke Kinder, aber das Geld verschwindet

Bei russischer Spendengala sammelte man Spenden für Kinderkrankenhäuser, doch das Geld kam nie an

Von Melanie Ruch
11. März 2011

Eigentlich sollten bei der Benefizgala im russischen St. Petersburg Spenden für krebskranke Kinder in Russland gesammelt werden. Sogar zahlreiche Hollywoodstars und Politiker erschienen zu dem Gala-Abend und dem Benefizkonzert am nächsten Tag und ließen sich den Eintritt einiges kosten, schließlich ging es ja um einen guten Zweck. Die Spenden, die mehreren Kinderkliniken versprochen wurden, kamen bei den Krankenhäusern allerdings nie an.

Russlands Präsident Medwedjew hat sich zu dem Fall bisher nicht geäußert. Premierminister Putin, der bei der Spendengala selbst einen Auftritt am Klavier hinlegte, ließ über seinen Sprecher verlauten, dass die Krankenhäuser bald neue Geräte bekommen werden, die durch die Spenden finanziert werden sollen, doch geschehen ist bisher nichts.

Wohltätigkeitsorganisation streitet Einnahme von Spenden ab

Jetzt stellte sich auch noch heraus, dass die Wohltätigkeitsorganisation "Föderation", die die Gala organisiert hatte gar keine Zulassung als Stiftung hat. Demnach hätte sie überhaupt keine Benefizveranstaltung organisieren, geschweige denn Geld sammeln dürfen. Die Stiftung wurde auch erst kurz vor der Veranstaltung gegründet, heißt es.

Vorsitzender der Stiftung ist Wladimir Kisseljow, ehemaliges Mitglied der Band "Die Erdlinge" und guter Bekannter von Putin. Kisseljow bestreitet jegliche Vorwürfe das Geld einbehalten zu haben und behauptet bei der Gala wäre nie Geld gespendet worden. Es sollte den Gästen lediglich bewusst gemacht werden, dass die Kinderkrankenhäuser dringend Geld bräuchten und allgemein zur Spende aufgerufen werden, so Kisseljow in einer Stellungnahme.

Doch warum hieß es dann auf den Eintrittskarten, dass das Ziel der Gala sei, Spenden für kranke Kinder zu sammeln und warum mussten die Gäste nach eigenen Angaben Unsummen für diese Karten zahlen?

Andere Wohltätigkeitsorganisationen befürchten nun, dass die allgemeine Spendebereitschaft aufgrund dieses Vorfalls nachlassen wird.