Wahrheiten über das Lügen - fünf Prozent der Menschen erfinden 40 Prozent aller Flunkereien

Von Dörte Rösler
19. Dezember 2013

Jahrelang wollten Wissenschaftler uns reinreden, dass wir alle lügen. Tatsächlich gehören Flunkereien zum Alltag - um die Gefühle unseres Gegenübers nicht zu verletzen oder eigene Vorteile zu erzielen. Die Neigung zum Schummeln ist aber nicht einheitlich verteilt. Eine holländische Studie zeigt: 5 Prozent der Menschen erzählen 40 Prozent aller Lügen. Und sie tun es gern.

Zugegeben, die Untersuchung umfasst nur Daten von 500 Personen. Noch dazu Psychologiestudenten, denen eine gewisse Empfindsamkeit in geistigen Fragen nachgesagt werden darf. Dennoch ist das Ergebnis eindeutig. So entsprach die Selbstauskunft der Studenten der gängigen Lehrmeinung, nach der jeder Mensch zwei Lügen pro Tag erzählt.

Überprüfung der Ehrlichkeit

In einem zweiten Test prüften die Forscher, ob die eigene Einschätzung tatsächlich zutrifft. Sie legten den Teilnehmern unterschiedliche Aufgabenreihen vor und forderten sie auf, anschließend zu erklären, wie oft sie die Lösung gefunden hatten. Für jede Nennung gab es Geld. Was die Probanden nicht wussten: ihre Ehrlichkeit war nachprüfbar.

Gezielter Einsatz

Studenten, die nach eigenen Angaben öfter flunkerten, logen auch im Experiment häufiger. Wie weitere Tests ergaben, lag das nicht an mangelndem Unrechtsbewusstsein. Die Lügner entschieden sich ganz gezielt für das Schummeln.