Sind Frauen besser im Multitasking? Experimente widerlegen das Klischee

Von Nicole Freialdenhoven
31. Oktober 2013

Seit vielen Jahren hält sich hartnäckig das Klischee, dass Frauen besser im Multitasking sind als Männer. Dabei wird häufig die Steinzeit herangezogen, als sich die Ur-Männer auf das Jagen konzentrierten , während die Ur-Frauen gleichzeitig sammelten, die Brut beaufsichtigen, das erlegte Mammut kochten und Felle nähten - oder so ähnlich. Da wissenschaftliche Belege bislang jedoch noch fehlten, beschäftigte sich ein britisches Forscherteam nun mit dem Phänomen Multitasking.

Dabei mussten die Probanden - zur Hälfte Frauen, zur Hälfte Männer - jedoch nicht mehrere Dinge gleichzeitig erledigen sondern kurz hintereinander, so wie es in der Realität häufiger vorkommt. Beim ersten Experiment, bei dem die Teilnehmer am Computer erkennen sollten, ob ihnen am Bildschirm ein Quadrat oder eine Raute angezeigt wurde, oder ob im Inneren der Formen zwei oder drei Kreise zu sehen waren, schnitten die Damen besser ab und erledigten die Aufgabe schneller als die Herren.

In einem realitätsnäheren Experiment, in dem die Teilnehmer mehrere Aufgaben wie Schlüsselbund suchen, Rechenaufgaben lösen und Restaurants auf einer Karte finden erledigen mussten, während zwischendurch das Telefon klingelte und der Anrufer Wissensfragen stellte, waren die Geschlechter dagegen gleichauf: Lediglich den Schlüsselbund fanden die Damen meistens schneller. Die Forscher zogen das Fazit, dass das Talent zum Multitasking nicht vom Geschlecht abhängt - sondern bei jedem Menschen individuell ausgeprägt ist.