Psychopathische Eigenschaften können die Karriere beflügeln

Von Dörte Rösler
18. September 2013

Figuren wie Hannibal Lecter sorgen im Kino für gruselige Unterhaltung. Im wirklichen Leben möchte man nichts mit ihnen zu tun haben. Doch glaubt man dem Forschungspsychologen Kevin Dutton, dann können wir alle von Psychopathen lernen - für mehr Erfolg im Beruf und besseren Sex.

Für seine Studien hat der Forscher der Uni Oxford zahlreiche Interviews mit beruflich erfolgreichen Personen geführt. Die Aussagen glich er mit der offiziellen Psychopathie-Skala ab. Mit erstaunlichen Ergebnissen: Die höchsten Werte erzielten Firmenbosse und Anwälte, dicht gefolgt von Chirurgen und Polizisten. Auf Rang acht landeten Priester.

Nach Ansicht Duttons laden die hierarchischen Strukturen in Kirchen Psychopathen geradezu zur Karriere ein. So wie auch in den anderen Berufen jeweils positive Eigenschaften von Psychopathen nutzbar gemacht werden können, etwa Konzentrationsfähigkeit und Durchsetzungsstärke, Furchtlosigkeit und unbedingte Handlungsbereitschaft.

Außerdem würden Psychopathen sich nicht von Misserfolgen beeindrucken lassen und mit innerer Härte weiter ihre Ziele verfolgen. Um wirklich erfolgreich zu sein, müssten jedoch weitere Eigenschaften hinzukommen, die einem Psychopathen fehlen: reflektierende Intelligenz und Impulskontrolle.