Positive Tipps statt düsterer Warnungen: Der Mensch lässt sich nur bedingt beeinflussen

Von Nicole Freialdenhoven
16. September 2013

Wer heutzutage Ratgebermagazine liest, sieht sich düsteren Szenarien ausgesetzt: Alle möglichen Lebensmittel lösen Krebs, Diabetes oder Herzinfarkte aus, die Sonne sorgt für Falten und die Zigarette ist ohnehin Teufelszeug, das ihre Konsumenten ins frühe Grab bringt. Doch obwohl Zigarettenschachteln seit einigen Jahren mit großen Warnhinweisen beschriftet werden und generell überall auf die Gefahren des Rauchens hingewiesen wird, greifen noch immer zahllose Menschen weltweit zur Zigarette.

Forscher stellten nun in einem Experiment fest, dass der Mensch Warnungen gerne ausblendet. Je jünger die Probanden waren, umso stärker war ihre Ablehnung von warnenden Hinweisen auf die gesundheitsschädigende Wirkung von Zigaretten: Sie wollten es einfach nicht wahrhaben. Auf positive Informationen reagierten sie dagegen eher und zeigten sich anpassungsbereiter. Die Forscher empfehlen daher, statt düstere Warnungen positive Informationen zu vermitteln und beispielsweise darauf hinzuweisen, dass Nichtraucher viel Geld sparen oder eine gesündere Haut haben.

Im Experiment mussten die Probanden ihr persönliches Risiko für diverse Schreckensszenarien wie Einbrüche, Überfälle und Verkehrsunfälle einschätzen. Wer erfuhr, dass sein Risiko, beispielsweise Opfer eines Verbrechens zu werden, weit über der eigenen Einschätzung liegt, reagierte darauf mit bockiger Ablehnung. Wer dagegen erfuhr, dass sein eigenes Risiko weit unter dem vermuteten Risiko liegt, nahm diese freudige Kunde viel bereitwilliger auf.