Geld schafft Vertrauen: Moderne Gesellschaft funktioniert ohne Finanzsystem nicht

Von Nicole Freialdenhoven
30. August 2013

Unsere Vorfahren mussten sich noch in Kollektiven zusammenschließen um gemeinsam Mammuts und Säbelzahntiger zu sammeln und hätten ohne die gegenseitige Hilfe nicht überlebt. In der modernen Gesellschaft sind die meisten Interaktionen dagegen viel unpersönlicher und vor allem vom Geld und dem Kontakt mit Fremden geprägt.

Forscher der Chapman University in Orange wollten nun wissen, wie sich die Kooperationsfähigkeit der Menschen im Laufe der Zeit verändert hat und welche Unterschiede es zwischen kleinen überschaubaren Gruppen und großen anonymen Gruppen gibt.

Dazu ließen sie insgesamt 448 Studenten der Universität an verschiedenen Spielen teilnehmen, bei denen Punkte als Zahlungsmittel dienten. Die Studenten bekamen in unterschiedlich großen Gruppen per Computer einen "Partner" zugeteilt, dem sie mit ihren Punkten helfen konnten - oder nicht. Wer half, bekam Punkte abgezogen, während der Geholfene nicht nur diese Punkte bekam, sondern auch noch Zusatzpunkte. Dabei stellte sich heraus, dass die Zahl der Helfenden abnahm, je größer die Gruppe war: Halfen in einer kleinen Gruppe noch 70% mit ihren Punkten, waren es in der großen Gruppe nur 28%.

Interessant dabei: Erhielten die Probanden spezielle Token, mit denen sie sich Hilfe erkaufen konnten, änderte sich das Verhalten: In der großen Gruppe halfen nun dreimal so viele Teilnehmer ihren Partnern wenn sie dafür bezahlt wurden. Die Tokens sorgten dabei für größeres Vertrauen gegenüber den Fremden - und entspricht damit der Funktion des Geldes in der modernen Gesellschaft.

Passend zum Thema