Der Stadtpark als Revier: Im Sommer wird es eng

Von Nicole Freialdenhoven
2. August 2013

Bei angenehmen Temperaturen füllen sich in den städtischen Grünanlagen und entlang der Flüsse und Seen schnell die Gehwege. Nicht immer gestaltet sich die gemeinsame Benutzung dann friedlich. Vor allem wenn emsige Jogger auf langsam spazierende Senioren, kinderwagenschiebende Muttis oder gar völlig entspannte Betrunkene, die sich gar nicht mehr vorwärts bewegen treffen, ist Ärger vorprogrammiert.

Es sind dabei nicht nur die Jogger, die sich darüber ärgern, dass sie nicht im gewohnten Tempo weiterlaufen und ihre Pulsrate halten können - auch die Gegenseite ärgert sich über die Geschäftigkeit der Jogger. Möglicherweise weil tief drinnen das Gewissen zwackt, man könnte ja auch einmal wieder etwas mehr für die Gesundheit tun. Mancher aber auch, weil ihn die scheinbare Überheblichkeit des Joggers stört, der von sich selbst und seinem sportlichen Tun total überzeugt ist.

Eine Lösung für diesen Konflikt gibt es natürlich nicht und so müssen sie alle im Sommer miteinander auskommen. Trost bietet vielleicht eines: Der emsige Jogger von heute sitzt vielleicht morgen schon selbst bei der Grillparty beduselt herum und der Betrunkene, der ihm im Park in die Quere kam, joggt dann schon selbst flotten Schrittes um den See herum.