Hunger beeinflusst Mensch und Tier - Sogar Fruchtfliegen verhalten sich bei Hunger anders

Von Ingrid Neufeld
1. Juli 2013

Wer hungert, ist oft mies drauf. Das passiert nicht nur beim Menschen, sondern auch bei Tieren. Sogar Fliegen reagieren bei Hunger anders. Das fanden jetzt Forscher am Max-Planck-Institut für Neurobiologie in Martinsried bei München heraus. Laut früheren Studien, jagen die Tiere Beute, die ihnen selbst gefährlich werden könnte, nur in dem Fall, wenn sie selbst vom Verhungern bedroht sind. Dasselbe Verhalten zeigen auch Menschen: Sie gehen höhere Risiken ein, wenn sie Hunger haben, beispielsweise was finanzielle Transaktionen anbelangt.

Fruchtfliegen fliehen in der Regel, wenn sie Kohlendioxid (CO2) wahrnehmen. Wenn jedoch Pflanzen und Früchte, die faulig werden, Kohlendioxid abgeben, werden sie allerdings trotzdem als Futterquelle für Fruchtfliegen interessant. Die Forscher des Max-Planck-Instituts beobachteten, dass Fliegen mit leerem Magen diese verrotteten Pflanzenteile anfliegen, während satte Fliegen nicht so leicht bereit sind, diese Futterquelle anzugreifen.

Stoffwechsel und Hunger beeinflussen das Gehirn. Eine hungrige Fliege benutzt andere Zentren im Gehirn, um Signale abzuwägen und eine Entscheidung zu treffen.