Gier ist größer als Großzügigkeit

Von Max Staender
19. Dezember 2012

Wissenschaftler der Harvard-Universität in Boston haben ein Experiment durchgeführt, für das sie zahlreiche Versuchspersonen aus allen möglichen Bevölkerungsschichten rekrutierten.

Zu Beginn teilten sie ihnen mit, dass ein Unbekannter sechs Dollar mit ihnen teilen werde. In dem Briefumschlag wurde ihnen dann entweder sechs Dollar, drei Dollar oder gar nichts übergeben. Anschließend waren die Versuchspersonen selbst an der Reihe und sollten ihr Geld mit Fremden teilen.

Dabei zeigte sich, dass diejenigen Probanden, welche zuvor sechs dollar von ihrem Spender erhielten, maximal drei Dollar an den Fremden weitergaben und den Rest für sich behielten. Sofern sie überhaupt kein Geld bekamen, sahen sie sich als Opfer von Gier und legten selbst auch kein Geld in den Umschlag.

Für die Forscher ist dies ein Beweis dafür, dass negative Anreize das Handeln und Denken wesentlich stärker als positive Anreize beeinflussen. Dieses Verhalten hängt in gewisser Maßen mit der Überlebensstrategie zusammen, kann jedoch von Mensch zu Mensch unterschiedlich stark ausgeprägt sein.