Das große Schweigen - Psychologen erklären, warum Männer nicht gern über Probleme reden

Im Gegensatz zu Frauen, behalten Männer Probleme meist für sich, ein Überbleibsel aus früher Zeit

Von Cornelia Scherpe
8. April 2011

Streit auf Arbeit oder daheim, Ärger mit einem Kumpel, Liebeskummer - auch Männer haben Probleme. Man kann dazu neigen, dies zu übersehen, denn die Herren der Schöpfung schweigen sich gern über persönliche Probleme aus. Auch Sorgen bezüglich der Gesundheit erfährt selbst der Arzt meist erst dann, wenn ein Mann wirklich gar nicht mehr ohne den Fachmann auskommt.

Warum schweigen Männer lieber über ihr Befinden?

Psychologen können uns dieses große Schweigen erklären. Männer sind das genaue Gegenteil zu den Frauen. Diese reden immer mit der Schwester oder besten Freundin über alle Sorgen. Der Mann dagegen analysiert die Sachlage lieber allein.

Die meisten Männer empfinden es als Schwäche, über Probleme zu reden. Jemanden einzugestehen, dass man einen Fehler begangen hat oder mit einem Sachverhalt nicht zurecht kommt, schwächt das männliche Ego. Hier verfolgt auch den modernen Mann noch immer die Evolution. Der Mann ging auf die Jagd, war stark und ernährte den Clan. Da war kein Platz für emotionale Schieflagen und Gespräche am Feuer.

Dies sitzt noch immer im männlichen Gehirn. Allerdings hat das Zeitalter des Internets das ein wenig relativiert. Noch immer spricht Mann nicht gern über Sorgen, doch nun kann er sich anonym im Internet informieren und dort Problemlösungen ermitteln.