Aggressionen treten häufig bei beliebten Kindern auf

Überraschung: Die beliebten Kinder sind die aggressiveren

Von Jutta Baur
14. Februar 2011

Aggressiv gleich Außenseiter? Wer bisher dachte, dass vor allen die Kinder angriffslustig sind schlecht in eine Gruppe integriert sind, dem setzt eine Studie Neues entgegen.

Robert Faris, Sozialpsychologe an der Universität North Carolina hatte zusammen mit einem Team 3722 Schulkinder über ein Jahr lang beobachtet. Dabei stellte sich heraus, dass die beliebtesten Kinder keineswegs die freundlichsten waren.

Zusammenhang von Aggression und Beliebtheit

Im Gegenteil, sie zeigten sich besonders aggressiv, machten sich häufig lustig über ihre Mitschüler und griffen sie auch körperlich an.

Nur die absoluten Stars unter den Schülern hatten solche Attacken nicht mehr nötig. Faris hat eine plausible Erklärung für die Ergebnisse: "Die ganz unten haben nicht die soziale Macht, aggressiv zu sein", verdeutlicht der Soziologe. "Die ganz oben haben alle Macht, aber brauchen sie nicht." Nur wer im sozialen Netzwerk einigermaßen sicher verankert ist, kann es sich leisten, andere zu unterdrücken.

Damit zeigt er gleichzeitig seine Stärke und Wichtigkeit in der Gruppe. Mobbing ist demnach kein Zeichen von Schwäche sondern davon, die eigene Zugehörigkeit unter Beweis zu stellen.