Gerüchte am Arbeitsplatz - Betroffene sollten sofort reagieren

Um einer Schädigung des eigenen Rufs sowie des Arbeitsklimas vorzubeugen, sollten Gerüchte sofort angesprochen werden

Von Dörte Rösler
27. Juli 2015

Klatsch und Tratsch machen auch vor Unternehmen nicht halt. Manche Kollegen liefern besonders eifrig Zutaten für die Gerüchteküche - aus verschiedenen Motiven. Damit die giftige Suppe nicht überkocht, gehört aber zügig ein Deckel auf den Topf.

Ursachen für Tratsch

Ob aus Unsicherheit, Neid oder Rivalität - wer ein Gerücht in Umlauf bringt, kann viele Gründe haben. Auch persönliche Antipathie spielt eine Rolle. Meist mischen sich die Motive, und sobald mehrere Kollegen in den Tratsch einbezogen sind, lassen sich Ursache und Urheber meist kaum noch klar ermitteln.

Trotzdem sollten Betroffene einschreiten. Gerüchte können eine Eigendynamik entwickeln, die das Arbeitsklima nachhaltig schädigen. Außerdem kann der Ruf unter dem Tratsch so leiden, dass er sich irgendwann nicht mehr retten lässt.

Zeit arbeitet gegen das Opfer

Je länger die Gerüchteköche ihr Unwesen treiben dürfen, desto größeren Schaden richten sie an. Wer sich als Opfer von Tratsch sieht, sollte deshalb schnell den Vorgesetzten oder andere Kollegen einbinden. Vorrangiges Ziel: Transparenz schaffen.

Mit Vorwürfen oder der Suche nach einem Schuldigen kommen die Betroffenen allerdings nicht weiter. Stattdessen empfehlen Psychologen eine konstruktive Strategie: "Ich habe erfahren, dass über mich unzutreffende Gerüchte im Umlauf sind. Dem möchte ich entgegenwirken."

Chef und Kollegen ins Boot holen

Die wichtigste Instanz im Kampf gegen Gerüchte ist der Arbeitgeber. Er hat eine Fürsorgepflicht gegenüber seinen Mitarbeitern, und daran dürfen die Opfer ihn gern erinnern. In einer Teamsitzung könnte er etwa klar machen, dass er Tratsch in seiner Firma nicht duldet.

Aber auch die Kollegen sind eine wichtige Hilfe. Wenn die anderen Mitarbeiter nicht von allein gegen die Gerüchte vorgehen, sollten die Betroffenen ihre Solidarität einfordern.

Am wirkungsvollsten ist es, wenn das Opfer Kollegen in Schlüsselposition als Verbündete gewinnen kann. Indem diese ganz offen Gegendarstellungen zu dem Getuschel verbreiten, trocknen sie die Gerüchteküche aus.