Tücken der Teamarbeit - so vermeiden Sie typische Probleme in Gruppen

Hier lauern die typischen Fallen für ein gestörtes Betriebsklima unter Mitarbeitern

Von Dörte Rösler
26. Juni 2015

Viele Projekte lassen sich nur durch Teamarbeit bewältigen. Größere Gruppen bieten aber nicht immer die bessere Lösung. Statt sich zu befruchten, hemmen sich die Kollegen gegenseitig. Oder Einzelne stören die Produktivität der anderen. Wo lauern typische Fallen?

Abtauchen in der Masse

Ob aus Trägheit oder Kalkül, in Gruppen gibt es immer Einzelne, die sich hinter der Masse verstecken. Das mindert die Leistung des gesamten Teams.

Tipp: Klare Aufgaben verteilen. Wenn jeder genau weiß, was er zu tun hat, fällt das Untertauchen schwerer. Idealerweise sollte am Ende auch messbar sein, welchen Beitrag die einzelnen Leistungen am Erfolg hatten.

Zu viel Harmonie

Ein harmonisches Miteinander ist schön. In vielen Teams breiten sich jedoch Konventionen aus, die Neuerungen blockieren und das Verhalten auf Einstimmigkeit trimmen. Statt eigener Leistung und Ideen herrscht Konformität. In handwerklichen Projekten mag das sinnvoll sein, kreative Arbeit wird so behindert. Außerdem sinkt die Motivation, wenn der Einzelne sich nicht profilieren kann.

Das spricht nicht gegen ein gutes Betriebsklima. Wenn die Kollegen sich miteinander wohlfühlen, kann das Stress abpuffern und den Spaß an der Arbeit erhöhen. Für nettes Beisammensein ist aber in der Mittagspause oder nach Feierabend genug Zeit, es muss nicht am Schreibtisch stattfinden.

Überflieger und Eigenbrötler

Aber auch zu viel Individualität kann die Effizienz behindern. Studien zeigen etwa, dass in Teams mit besonders fähigen "Stars" die Leistungen der anderen nachlassen. Um Schwächere zu motivieren, sollten die unmittelbaren Kollegen deshalb keine Überflieger sein. Ebenso können Eigenbrötler das Team schwächen. Wer nicht gern in Gruppen arbeitet, erledigt besser separate Aufgaben und fügt diese erst später zum Teamergebnis hinzu.

Tipp: In Teambesprechungen oder beim Brainstorming dominieren meist dieselben Vielredner den Ablauf. Die Vorschläge oder Argumente von introvertierten Kollegen gehen dabei unter. In einigen Unternehmen setzt man deshalb wieder auf Papier und Stift. Wenn jeder seine Ideen schriftlich einreicht, kann jedes Teammitglieder einen Beitrag leisten.

Starre Zusammensetzung

Experten empfehlen, die Zusammensetzung von Teams regelmäßig zu wechseln. Für optimale kommunikative Abläufe ist eine Gruppengröße von sieben Personen sinnvoll. Je größer ein Team ist, desto öfter werden Entscheidungen verzögert oder gar blockiert. In manchen Branchen hat es sich bewährt, ein Kernteam von drei oder vier Kollegen zu bilden, um die sich je nach Projekt wechselnde Mitarbeiter gruppieren.