Small Talk kann man lernen - Tipps für lockere und anregende Gespräche

Wie man Small Talk richtig angeht - ein Leitfaden um Probleme und Fettnäpfchen zu meiden

Von Dörte Rösler
2. April 2015

Gehören Sie auch zu den 80 Prozent der Menschen, die sich mit Small Talk schwer tun? Finden Sie den lockeren Plausch oberflächlich und belanglos? Dann haben Sie vielleicht nur noch nicht den richtigen Dreh raus.

Das kleine Gespräche lässt sich üben - und dann ist es oft überraschend angenehm und inspirierend. Voraussetzung: Sie meiden Floskeln! Tipps, wie Sie interessante Gespräche beginnen und in Gang halten.

Nicht zu viel fragen

Fragen signalisieren Interesse. Zu viele Fragen können aus einem lockeren Gespräch aber schnell ein unangenehmes Verhör machen. Nachdem Sie zum Einstieg mit einigen persönlichen Fragen ihre Aufmerksamkeit signalisiert haben, sollten sie deshalb für Gleichheit sorgen und auch etwas von sich preisgeben.

Ausnahme: Sie haben einen jener Zeitgenossen erwischt, die nur auf eine Einladung warten, um über sich selbst und ihre Erfolge zu reden. Dann können Sie die nächste Viertelstunde schweigend nicken. Oder sie nutzen eine zufällige Atempause, um sich höflich zu verabschieden. Eine elegante Formulierung lautet hier: "Ich sehe da gerade Frau Schmidt. Sie wollte dringend etwas mit mir klären."

Variation im Gesprächseinstieg

Niemand möchte sich langweilen. Es kann also nicht schaden, ein kleines Repertoire an Gesprächseinleitungen zu entwickeln. Wetter oder die Herkunft des Gegenübers sollten nur in Notfällen zum Einstieg dienen.

Besser: auf die momentane Situation Bezug nehmen.

  • Am Buffet kann man etwa fragen: "Was Sie da auf dem Teller haben, sieht lecker aus. Wo haben Sie es gefunden?".
  • Während man die Umgebung erkundet, ist ein guter Einstieg: "Sind Sie auch zum ersten Mal hier?" oder "Das ist wirklich ein schönes Haus, ich kannte es bislang gar nicht. Waren Sie schon mal hier?"

Unverfängliche Gemeinsamkeiten suchen

Sie wissen, dass Ihr Gegenüber einen Hund oder Kinder hat? Möglicherweise reisen Sie auch beide gern oder lesen skandinavische Krimis. Aus solchen unverfänglichen Gemeinsamkeiten ergeben sich Gespräche fast von selbst. Das kann im Idealfall zu einem intensiven Austausch führen, den beide Seiten als echten Gewinn empfinden.

Tipp: in größeren Runden können zu spezielle Themen allerdings die anderen Teilnehmer vom Gespräch ausschließen.

Chance zum Anknüpfen bieten

Einsilbige Menschen bringen den Small Talk zum Erliegen. Aber auch längere Antworten halten den Ball nicht immer im Spiel. Geschickte Redner laden ihre Gegenüber deshalb immer wieder zum Zurückspielen ein.

Selbst die simple Frage "Wie geht es Ihnen?" lässt sich so beantworten, das sie eine Chance zum Anknüpfen bietet. Statt "Danke, gut" könnten Sie etwa sagen: "Danke prima, ich war gerade zwei Wochen auf Lanzarote" oder "Danke, mittlerweile wieder besser. Ich hatte mir beim Umzug meiner Tochter schlimm den Rücken verhoben".

Vorsicht bei heiklen Themen

Dass

keine Themen sind, die man mit Fremden besprechen sollte, ist klar. Schließlich möchte man selbst auch nicht in eine Diskussion über konfliktträchtige Themen verstrickt werden.

Darüber hinaus gibt es aber auch noch andere Fettnäpfchen. So sollte man generell Fragen vermeiden, die den Gesprächspartner zu einer Positionierung zwingen. Beispiel: "Wie fanden Sie die Rede von Herrn Müller?"