Studie zum Altern - runde Geburtstage fördern radikale Entscheidungen

Kurz vor runden Geburtstagen neigen wir zu besonders extremen Verhaltensweisen

Von Dörte Rösler
19. November 2014

Wer auf das Ende eines Lebensjahrzehnts zugeht, neigt zu besonders radikalen Verhaltensweisen. Kurz vor runden Geburtstagen werden wir nicht nur nachdenklicher, wir fällen auch extremere Entscheidungen.

Hang zu Extremen

Wie US-Forscher heraus fanden, tummeln sich auf Seitensprung-Portalen überdurchschnittlich viele Neun-Ender, ebenso unter den Erstteilnehmern beim Marathon. Bei der Auswertung von Anmeldelisten fand sich die 9 am Ende der Altersangabe 50 Prozent häufiger als anhand der Bevölkerungsverteilung erwartbar wäre.

Das Leben noch einmal auf die Spitze treiben - der Hang zu Extremen zeigt sich auch in der Selbstmordstatistik. Die Suche nach Bedeutung führt vor dem runden Geburtstag überdurchschnittlich oft zu einem düsteren Ende.

Affäre, Depression, Sport

Während die einen ihre Bedeutungskrise mit einem frischen Beginn lösen, etwa durch eine erotische Affäre oder intensives Lauftraining, stürzen die anderen in ein depressives Loch.

Studie zum Phänomen "runder Geburtstag"

Insgesamt werteten die Forscher Fragebögen von mehr als 42.000 Menschen aus 100 Nationen aus. Das Alter der Teilnehmer lag zwischen 25 und 64 Jahren. Zusätzlich befragten sie 337 Personen, welche Gefühle sie in der Nacht vor dem kommenden runden Geburtstag hätten.

Ergebnis: die meisten waren sorgenvoller und nachdenklicher als vor anderen Geburtstagen.