Hirnforschung - Liebe zu Hund und Kind hat neurobiologische Gemeinsamkeiten

Von Dörte Rösler
7. Oktober 2014

Hundehalter lieben ihr Haustier wie ein Kind - jedenfalls fast. Mittels Hirnscan konnten US-Forscher nachweisen, dass die Zuneigung zum eigenen Hund neurobiologische Gemeinsamkeiten mit der Liebe zum Kind hat. Der Anblick aktiviert die gleichen neuronalen Muster für Emotionen. Aber es gibt auch Unterschiede.

Für ihre Studie baten die Wissenschaftler Frauen ins Labor, die sowohl eigene Kinder als auch Haustiere hatten. Während der Untersuchung legten sie ihnen abwechselnd Fotos von Hunden und Kindern vor, eigene ebenso wie fremde. Ein Magnetresonanztomograf zeichnete dabei die Hirnaktivität auf.

Die ausgewerteten Hirnscans zeigen große Gemeinsamkeiten in der Reaktion auf die Fotos der eigenen Hunde und Kinder. Beide lösten Aktivitäten in jenen Hirnregionen aus, die mit Vertrautheit, Emotionen und sozialer Interaktion verknüpft sind. Sowohl die Hundebilder als auch die Aufnahmen der eigenen Kinder lösten jedoch auch spezielle Reaktionen aus.

Die unterschiedlichen Reaktionen auf Hunde und Kinder

Beim Betrachten des eigenen Nachwuchses zeigte etwa die Hirnregion auffällige Aktivität, die im Zusammenhang mit Bindungsgefühlen besteht. Hunde konnten diese Gefühle weniger auslösen. Ihr Anblick reizte verstärkt jene Hirnbereiche, in denen visuelle Reize verarbeitet werden.

Die Forscher führen dies darauf zurück, dass die Verständigung zwischen Mensch und Hund vorwiegend über die visuelle Wahrnehmung funktioniert. Da Hunde nicht sprechen können, müssen Menschen genauer hinschauen.