Unwahrheiten sicher enttarnen

Von Katharina Cichosch
30. September 2014

Niemand wird gerne belogen. Es gibt aber einen großen Unterschied zwischen kleinen Flunkereien oder gar Höflichkeitslügen, die unseren Alltag ein ganzes Stück einfacher machen, und saftigem Betrug. Zum Glück lässt sich letzterer oft aber eben doch enttarnen - alles, was wir dafür tun müssen, ist genau zu beobachten...

Das gute alte Bauchgefühl

Zugegeben, am einfachsten ist es, wenn wir unser Gegenüber schon eine Weile kennen. Dann können wir nämlich am besten einschätzen, wie seine normale Reaktion ausschaut. Oft haben wir bei kleinen oder großen Lügen bereits ein bestimmtes "Bauchgefühl".

Noch offensichtlicher ist es, wenn unser Gegenüber uns plötzlich nicht mehr in die Augen blicken kann, die Story in verschiedenen Versionen erzählt, zu knapp oder aber auch zu ausschmückend erzählt. Profiler bei der Polizei haben nämlich erkannt, dass es nicht den einen Lügner gibt - stattdessen kommt es stark auf die jeweilige Persönlichkeit an. Und so kann eben auch eine zu gut ausstaffierte Story am Ende bloß eine satte Lüge sein.

Das Gegenüber gekonnt in die Ecke drängen

Ein gutes Mittel, um Unwahrheiten aufzudecken, sind natürlich Rückfragen. Nicht so geübte Lügner - und um solche handelt es sich häufig, wenn zum Beispiel ein Partner betrügt - kommen dann schnell ins Straucheln. Allerdings sollten Sie clever vorgehen: Wiegen Sie Ihr Gegenüber in Sicherheit und unterhalten Sie sich zunächst ganz harmlos.

Wer gleich auf Konfrontationskurs geht, gar verrät, dass er den anderen der Lüge verdächtigt, der wird wenig Erfolg haben. Am besten baut man also die fiesen Fragen geschickt ins Gespräch ein - so, dass der andere gar nicht anders kann, als irgendwann eben doch die Wahrheit zu sagen.

Telefonisch ist eine solche Lüge natürlich schon weniger gut zu enttarnen. Schriftlich wird das Ganze erst Recht kompliziert. Haben Sie Ihr Gegenüber an der Strippe, dann verrät vielleicht zumindest noch die Stimmlage oder natürlich die Version der Erzählung (siehe oben), ob er oder sie die Wahrheit sagt.

Nicht alles geht uns etwas an

Es gibt natürlich gewiefte Lügner und Blender, die ihre Mitmenschen mühelos an der Nase herumführen, ohne dass diese etwas bemerken. Wer länger mit ihnen zu tun hat, der wird allerdings mit einiger Wahrscheinlichkeit früher oder später auf Ungereimtheiten stoßen - und dann auch andere Lügen enttarnen lernen.

Noch ein Wort zum Schluss: Es gibt einen riesigen Unterschied zwischen Lügen, die vielleicht gravierend sein mögen, aber nur den Betroffenen selbst etwas angehen, und solchen, die auch uns betreffen. Erstere können Schutzbehauptungen sein, bei denen ein respektvoller Mensch nicht nachfragt. Wenn es aber uns selbst betrifft, dann ist es natürlich verständlich, dass wir gern die Wahrheit erfahren möchten.