Marschieren macht mutig - wie synchrone Bewegungen die Wahrnehmung verändern

Von Dörte Rösler
28. August 2014

Ob Militärparade, Volksfest oder rituelle Tänze - wer sich mit anderen im Gleichschritt bewegt, entwickelt ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl. Synchrone Bewegungen haben aber noch einen weiteren Effekt: sie lassen potentielle Gegner weniger bedrohlich erscheinen und erhöhen dadurch die Motivation zum Kampf.

Hintergrund und Ergebnis der Studie

Soldaten ziehen schon lange nicht mehr im Gleichschritt in den Kampf. Beim Marschieren stärken Militärs, Schützenvereine oder andere Gruppen aber heute noch ihr Zusammengehörigkeitsgefühl. Wie eine Studie der Universität von Kalifornien zeigt, beeinflussen synchrone Bewegungen auch die Einschätzung von möglichen Feinden.

Im Test ließen die Wissenschaftler 96 Männer jeweils zu zweit eine 244 Meter lange Strecke gehen - entweder im Gleichschritt oder im normalen Gang. Danach mussten die Probanden anhand von Fotos beurteilen, wie groß und kräftig vermeintliche Kriminelle waren.

Ergebnis: wer im Gleichschritt marschiert war, fühlte sich nicht nur verbundener mit dem Partner, sondern schätzte die potentiellen Gegner auch als kleiner und schwächer ein.