Sprachpsychologie für den Job - wie Sie Büroschwätzer mit Reimen außer Gefecht setzen

Von Dörte Rösler
26. März 2014

Mögen Sie Reime? Nein? Das ist schade, denn gereimte Sprüche können eine Allzweckwaffe im Schlagabtausch mit nervigen Kollegen sein. Statt den gehässigen Lästerer oder die dampflaudernde Ulknudel mit sachlich Worten in die Schranken zu weisen, nutzen Sie den Rhyme-as-Reason-Effekt.

Das Prinzip hinter Rhyme-as-Reason

Hinter diesem Begriff versteckt sich eine simple psychologische Wahrheit: Gereimte Sätze wirken glaubwürdiger und sinnreicher als normale Aussagen. Da Reime kognitiv leichter zu verarbeiten sind, erzeugen sie die Illusion von Wahrheit, auch wenn sich eigentlich nur Nonsens dahinter verbirgt:

- Tja, liebe Frau Müller, wer was schaffen will im Leben, muss schwere Kisten heben.

- Ich sag ja immer, mit dem Kopf im Wind lacht jedes Kind.

Nach solchen flotten Sprüchen wird das eben noch plappernde Gegenüber eine Weile still sein. Experimente belegen, dass das menschliche Gehirn auch in sinnlosen Reimen unwillkürlich nach einer Wahrheit sucht. Das verschafft dem Reimenden endlich Ruhe - und viel Spaß beim Zuschauen, wie die Nervbolzen versuchen, ihre Gedanken wieder zu sortieren.