Das verstehen die Deutschen unter dem Begriff "Moral"

Von Melanie Ruch
20. Februar 2014

Immer und überall wird über die zurückgehende oder fehlende Moral in Deutschland diskutiert. Doch was bedeutet überhaupt Moral und wird sie tatsächlich immer seltener?

Keine Vermittlung durch Institutionen

Mit diesen Fragen hat sich das Deutsche Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung RAL befasst und dazu Befragungen unter mehr als 1.000 Verbrauchern und 300 Unternehmen durchgeführt. Demnach scheint es in Deutschland wirklich an Institutionen zu fehlen, die Moral vermitteln. Lediglich noch 10% der Befragten waren der Meinung, dass Moral noch immer durch die Kirche vermittelt wird. 9% schoben diese Aufgabe stattdessen der Wirtschaft zu und nur 6% sahen die Politik in dieser Verantwortung.

Dafür meinten weitere 9%, dass heutzutage soziale Netzwerke wie Facebook für die Vermittlung von Moral zuständig sind.

Was der Begriff "Moral" überhaupt bedeutet, darüber waren sich die Befragten im Großen und Ganzen aber einig. Für den Großteil der Verbraucher hat Moral etwas mit sozialem Verhalten und Integrität zu tun. Ehrlichkeit, Rücksichtnahme, Verlässlichkeit und Anständigkeit waren die meistgenannten Antworten auf die Frage, was die Befragten mit dem Begriff Moral verbinden.

Moralverständnis im Berufsleben

Was das Geschäftsleben angeht, bedeutet Moral für 80% der Befragten die Anerkennung und Wertschätzung der Mitarbeiter. Dieser Auffassung war mit 88% auch der Großteil der befragten Unternehmer. Eine gute Unternehmensmoral beinhaltet demnach nicht nur eine hohe und gleichbleibende Qualität, sondern auch gute Arbeitsbedingungen, Verlässlichkeit und Vetragstreue.

Des Weiteren verbinden zumindest die Unternehmer mit einer guten Geschäftsmoral auch ein längerfristiges soziales Engagement.