Betrug am Geldautomaten nimmt ab - Einsatz moderner Technik erschwert Datenklau

Von Ingo Krüger
23. Juli 2014

Die Sicherheit am Geldautomaten wird immer größer. Dies zeigt eine aktuelle Statistik der deutschen Kreditwirtschaft. Demnach sank die Zahl der manipulierten Automaten von bundesweit 251 im ersten Halbjahr 2013 auf 84 in diesem Jahr. Die Schadenssumme reduzierte sich im selben Zeitraum von etwa 8,4 Millionen Euro auf gut 1,4 Millionen.

EMV-Chiptechnik erschwert Missbrauch von EC-Karten

Grund dafür ist die neue EMV-Chiptechnik, die den Missbrauch der Karten erheblich erschwert. EMV-Karten besitzen eine Art eingebauten Mini-Computer. Der Datensatz wird verschlüsselt, die Karte bei jedem Einsatz auf Echtheit geprüft - und zwar sowohl an Geldautomaten als auch an den Bezahlterminals im Handel. Seit Ende 2010 verfügen alle rund 94 Millionen Girocards über einen EMV-Chip. Auch alle knapp 60.000 Geldautomaten sowie 720.000 Terminals in den Geschäften nutzen diese Technik.

Zu Straftaten kommt es vor allem noch in den Ländern, die weiterhin die veraltete Technologie von Plastikkarten mit Magnetstreifen verwenden, darunter Brasilien, Sri Lanka und die USA.

Weiterhin Vorsicht vor Langfingern am Geldautomaten

Trotz aller Maßnahmen ist am Geldautomaten weiterhin Vorsicht geboten, denn auch die Langfinger sind erfinderisch. So wissen Experten zu berichten, dass es immer wieder zu Fällen des sogenannten "Cash Trappings" komme. Dabei wird der Geldausgabeschacht von Geldautomaten so präpariert, dass das abgehobene Geld im Ausgabeschacht hängen bleibt. Der Bankkunde bemerkt davon nichts, sondern geht davon aus, dass der Automat defekt ist. Nachdem der Kunde gegangen ist, holt der Täter das ausgegebene Geld aus dem Schacht.

Andere Kriminelle manipulieren EC-Karten-Terminals, indem sie einen Chip versteckt anbringen. Dieser liest die Kartendaten aus und sendet sie auf ein Handy in der Nähe. Anschließend lässt sich ein Duplikat der EC-Karte erstellen, um es irgendwo auf der Welt für Einkäufe zu nutzen.