Im höheren Alter holen Männer bei Frauenleiden wie Inkontinenz, Depressionen oder Osteoporose auf

Erkrankungen nehmen zu, Behandlungsmöglichkeiten werden aber kaum in Anspruch genommen

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
31. August 2007

Sie gelten als typische Frauenleiden: Inkontinenz, Depressionen, Osteoporose. Tatsächlich sind auch heutzutage Frauen weitaus stärker betroffen, aber je älter Männer werden, umso stärker holen sie auf, berichtet das Apothekenmagazin Senioren Ratgeber.

Anzahl der männlichen Patienten mit Inkontinenz, Depression und Osteoporose nimmt zu

Von etwa fünf Millionen Menschen mit schwacher Blase sind schon 1,5 Millionen Männer. Jede vierte Frau, aber auch schon jeder achte Mann erkrankt irgendwann im Leben einmal an Depressionen. Ähnlich bei Osteoporose: "Inzwischen ist bei mir jeder fünfte Patient ein Mann", sagt Professor Reiner Bartl, Leiter des Osteoporose-Zentrums der Universität München.

Aber Männer, so ihr Selbstbild, haben keine Depressionen, keine tröpfelnde Blase und auch keinen Knochenschwund. "Nur zehn Prozent der männlich Osteoporose-Patienten werden bisher behandelt", sagt Bartl. Statt zum Arzt zu gehen, steigt bei älteren Männern mit Depressionen die Selbstmordrate dramatisch an, weiß Professor Ulrich Hegerl, Direktor der Psychiatrischen Klinik der Universität Leipzig und Sprecher des Kompetenzzentrums Depression/Suizidalität.

Gute Behandlungskonzepte für Erkrankte

Bei allen genanten Krankheiten aber gibt es - natürlich auch für Männer - gute Behandlungskonzepte. Das starke Geschlecht müsste sich nur ermannen, die Hilfe auch in Anspruch zu nehmen.