Zensus 2011 - In Deutschland leben weniger Ausländer als angenommen

Von Ingo Krüger
11. April 2014

Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden hat die endgültigen Ergebnisse des Zensus 2011 zur Altersstruktur, Staatsangehörigkeit und Familienstand der Bevölkerung der Öffentlichkeit präsentiert. Die Volkszählung 2011 hatte in allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union stattgefunden.

Türken stellen die größte Gruppe dar

Von den rund 80,5 Millionen Menschen, die in Deutschland leben, besaßen am Stichtag 9. Mai 2011 6.180.013 keine deutsche Staatsangehörigkeit. Das waren knapp 470.500 Personen oder 7,6 Prozent weniger, als im Ausländer­zentral­register erfasst. Unter Berücksichtigung der Einwohnerentwicklung dürfte die Zahl seitdem auf 7.259.476 angestiegen sein. Zum Stichtag der Zählung stellten Türkinnen und Türken mit 1,5 Millionen (24,4 Prozent) die größte Gruppe dar, gefolgt von knapp 490.000 (7,9 Prozent) Italienerinnen und Italienern.

Der Anteil der Personen, die neben der deutschen noch eine weitere Staatsangehörigkeit besaßen, betrug im Durchschnitt in den alten Bundesländern einschließlich Berlin 6,1 Prozent, in den neuen Bundesländern dagegen 0,8 Prozent. Insgesamt waren es gut 4,3 Millionen Menschen.

Auswertung der Zahlen bei Partnerschaften

Während die bisherigen Bevölkerungszahlen von etwa 42,1 Prozent Ledigen ausgingen, waren es beim Zensus 2011 nur noch gut 40,0 Prozent, also etwa 2,1 Prozentpunkte weniger. Der Anteil der Verheirateten lag bei 45,7 Prozent, der der Verwitweten bei 7,2 Prozent und der Anteil der Geschiedenen bei 7,1 Prozent. Etwas mehr als 68.000 Personen befanden sich 2011 in einer Lebenspartnerschaft.

Statistik der Erwerbstätigen

Am 9. Mai 2011 kamen in Deutschland auf 100 Personen im Erwerbsalter 30,3 Personen unter 20 Jahre sowie 33,8 Personen mit 65 oder mehr Jahren. Damit entfielen auf 100 Personen im Erwerbsalter 64,1 Personen, die nicht dieser Gruppe angehörten. Bislang waren die Statistiker von 63,8 ausgegangen.